Nachdem es sich beim Menschen bewährt hatte, begann man Ende der 1920er Jahre auch Methylenblau bei Schweinen einzusetzen und wohl auch in den 1960er Jahren bei Rindern. Aus der Humanmedizin war Methylenblau spätestens 1950 verschwunden (da ist er nicht mehr in Mercks Handbook verzeichnet), in der Tiermedizin wurde es weiterhin eingesetzt. DAS kommt einem irgendwie bekannt vor aus den letzten Jahren, wenn man an Pferdeentwurmungsmittel gegen Corona und Schweineentwurmungsmittel gegen Krebs denkt. Aktuell behandeln sich viele Amerikaner erfolgreich mit Medikamenten aus dem Tierhandel.
Ich selbst habe Methylenblau an Katzen getestet (1 Tropfen im Milch bei Erkältung) und die atmeten danach freier und haben sich auch nicht beschwert. Ganz im Gegenteil, sie haben viel und entspannt geschlafen, weil sie mehr Energie hatten und somit nichts tun mussten/wollten. Mir persönlich liegen private Berichte über Hunde und Hühner vor, die Methylenblau im Wasser bekommen und mögen.
Die Berichte aus der damalige Zeit sind widersprüchlich, etwa wie bei heutigen Erkältungsmitteln. Wenn es geben würde, das immer hilft, gäbe es nicht so viele Erkältungsmittel. Dennoch schwört jeder auf irgend eines, das ihm hilft. Es kann auch sein, dass damals immer mal unterschiedliche Erreger unterwegs waren, bei denen einmal ein Mittel, dann ein anderes geholfen hat, weil es eben unterschiedliche Viren oder Bakterien waren.
Es kann aber auch daran liegen, dass Methylenblau in in Kombination mit Licht, also lichtaktiviert, antiviral wirkt, was einige Anwender nicht beachtet haben könnten.1 Der Mechanismus der Fotoaktivierung ist bis heute nicht geklärt, die Frequenz unbekannt, die Effekte aber bereits 1904 beschrieben.2
Die Daten zu Methylenblau bei Schweinepest wären zu überprüfen in neuen Versuchen, ob da etwas dran war.
Ich habe hier die Daten gesammelt, die ich finden konnte und auch so weit möglich die damaligen Expertendiskussionen archiviert. Einige Meinungen sind durchaus differenziert und gut, andere lesen sich wie Werbung. Es ist der bekannte Grabenkrieg der Befürworter verschiedener Mittel und Impfbefürwortern während andere sagen, die Impfung würde nur kurz wirken.
Das kommt alles irgendwie bekannt vor aus den letzten Jahren.
Da die Daten rückwirkend nicht selbst überprüft werden können, muss jeder Leser selbst entscheiden, ob ihn die Datenlage anhand der damaligen, fast schon hitzigen Diskussionen in Zeitschriften, überzeugt.
Rind
3 Österreichische Apotheker-Zeitung 14 Jg, Nr. 19, 1960
“Das Methargil forte-Pulver ad us. vet. der Firma Friedrich Jacoby & Co., Hallein, enthält Aluminiumsilikate, Calcium carbonicum, Natrium sulfscarbolicum, Cuprum carbonicum und Methylenblau. Indikationsgebiet ist unspezifischer Durchfall bei Rinde Packung zu 1000 Gramm.“
4 Burgenländisches Volksblatt Nr. 33 (27. Jahrgang), 15. August 1951, S. 5
“Wie behandelt man Klauenfäule bei Rindern?
Es gibt eine Anzahl von Heilmitteln, die in der Therapie der Klauenfäule bei Rindern verwendet werden. So nimmt man schon seit einiger Zeit Kalk. Trockener, luftgelöigter Kalk wird auf die Wunden gestreut. Auch Kupfervitriollösungen bis zu 30-prozentiger Stärke werden zur Behandlung erkrankter Tiere bewußt. Man erprobe allerdings erst schwächere Kupfersulfatlösungen, bevor man zur 30-prozentigen übergeht. Kresol in 2- bis 3-prozentiger Lösung, ebenso andere Steinkohlenteer-Antiseptika lindern die Entzündung und erleichtern den Schmerz. Präparate, die Mischungen von Zinksulfat und Kupfervitriol enthalten, werden in den Frühstadien der Krankheit mit annehmbarem Erfolg verwendet, bei alten Fällen ist aber ihre Wirkung ziemlich zweifelhaft. Das gleiche gilt für Mittel die aus Methylenblau (oder Gentianaviolett), Tannin, Alkohol und Wasser bestehen. Eine Mischung von einem Teil Formalin und sieben Teilen Glyzerin wurde sehr häufig angewendet und hat sich bei allen Tieren in der Behandlung von Necrophorus-Injektionen ziemlich wirksam erwiesen. Diese Lösung erhärtet das Gewebe und verhindert das Tieferdringen der Infektion. Bei Gebrauch des Heilmittels sollte alles abgestorbene Klauen- und Hautgewebe weggeschnitten werden, um der Flüssigkeit den Zutritt zu den infizierten Geweben zu ermöglichen. Berichte über die Verwendung eines Mononitrophenol Präparates in flüssiger Form und als Salbe lauten außergewöhnlich gut. Mononitrophenol wirkt auf das Tier anscheinend nicht toxisch und in einigen Fällen zeigte sich schon nach einigen Tagen eine günstige Reaktion. Den Berichten nach soll die flüssige Form etwas bessere Resultate ergeben haben. Im Jahre 1946 teilte ein Tierarzt aus Florida Einzelheiten einer Sulfaperydin Natrium-Therapie von Klauenfäule bei Rindern mit. Eine Dosis von 60 g des Mittels, gelöst in 500 ccm destilliertem Wasser, wurde intravenös injiziert. Die Mehrzahl der Fälle sprach gleich auf die erste Injektion gutan. Die 60 g-Dosis wurde Tieren im Alter von 18 Monaten bis 10 Jahren und mit Gewichten von 227 kg bis 454 kg gegeben. Nach größeren Rindern können sogar gefahrlos 90 g in 900 ccm Wasser eingespritzt werden. Es muss darauf hingewiesen werden, dass dieses Medikament nur intravenös auf streng aseptische Weise appliziert werden kann. Wenn der Viehzüchter nicht vollkommen vertraut mit dem Verfahren ist, so sollte er seine Ausführung dem Tierarzt überlassen. Auf die Prophylaxe der Klauenfäule kann gar nicht zu viel Nachdruck gelegt werden, wobei besonders Trockenhaltung und allgemeine Gesundheitspflege notwendig sind. Den Füßen der Rinder ist allzeit Aufmerksamkeit zu schenken. Überlang gewachsene oder verformte Klauen sollten beschnitten werden, um Verletzungen, die als Eingangspforten für Infektionen dienen können, zu vermeiden. Überall, wo es die Raumverhältnisse gestatten, sollten bei feuchtem und kotigem Wetter die Stallstände nicht in ständiger Benützung stehen, sondern gewechselt werden. Da Sonnenlicht und Lüftung des Wachstums des Erregers der Klauenfäule hemmen, dulde man im Stall keine Schmutzansammlung. Angesteckte Rinder müssen entsprechend isoliert und behandelt werden. Pferde, Schweine und Schafe sind beim Auftreten durch Actinomices necrophorus verseuchter Wunden sofort zu behandeln, um ein Tiefergreifen der Infektion beim Einzeltier zu verhindern. Ebenso sollten auch diese Haustiere separiert werden, damit der Krankheitserreger weder auf andere ihrer Art noch auf Rindvieh übergehen kann. “
Huhn
5 Deutsche Zeitung Bessarabiens, 1931 (Jahrgang 13, nr. 90, S. 3)
“Hier ist unter den Hühnern eine Krankheit aufgetreten. Es sind auf manchen Höfen mehrere Hühner krepiert. Da habe ich ein Mittel angewandt, das im Kalender „Pflug“ des Siebenbürgischen Landwirtschaftvereins 1929 angegeben ist, es heißt „Methylenblau“, ein Farbstoff, er wird im Trinkwasser gegeben. Bei meinen Hühnern hat die Krankheit nachgelassen. Dieser Farbstoff soll auch bei Schweineseuchen angewandt werden. Bitte hiermit den Vorstand des Instituts für Schädlingsbekämpfung um sein Urteil über dieses Mittel zur Bekämpfung der Seuchen bei Geflügel und Schweinen!“
6 Landwirtschaftliche Blätter, 1932 (Jahrgang 60, Nr. 13, S. 149)
“Küken-Fütterung.
[111. Wie soll ich meine Küken füttern, damit sie schon im November— Dezember mit dem Eierlegen beginnen.]
Ab Novemberlegerinnen kommen nur Hühner aus Frühbruten in Betracht. Die Fütterung der Küken muss genügend eiweißreich sein, um eine gute Entwicklung des Eierstockes zu erzielen.
In der 1. Woche gibt man am besten nur Trockenfutter wie geschälte Hirse, Bruchreis, Mais oder Hafergrütze 6 mal täglich in kleinen Portionen. Dazu etwas saure Milch, feingehacktes Grünfutter wie Brennnessel, Löwenzahn usw. und als Getränk reines Wasser eventuell wird 1 Tropfen Tropfen Methylenblau. Von der 2. Woche an 5 Mahlzeiten. Morgens und abends weiter Körner. Die 3 übrigen Mahlzeiten bestehen aus einer Mischung von je 20 Prozent Weizenkleie, Maisschrot, Gerstenschrot und Weizenschrot und je 5 Prozent Sojamehl, Blutmehl, Stiemehl, Knochenmehl oder etwas Schlemmkreide. Dieses Futter muss vor jeder Mahlzeit frisch angemacht werden, weil angegorenes Futter leicht Durchfall erzeugt. Das Futter soll trotzdem krümelig mit reinem Wasser oder Milch angerührt sein. Einmal täglich kann für 50 Küken 1. Esslöffel Lebertran dem Futter beigemischt werden. Feingehacktes Grünfutter soll zu jeder Mahlzeit dabei fein, ebenso reines Wasser und nach Vorhandensein in reinen Gefäßen saure Magermilch, als billigstes Eiweisfutter. “
7 Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1940. März (Jahrgang 67, Nr. 20068) S. 6
„Fütterung des Geflügels
Diese muss zweckmäßig fein, damit das Geflügel gesund und kräftig bleibt und zur Höchstleistung in der Eier- oder Fleischerzeugung befähigt wird und sie muss billig sein, damit der Züchter auf seine Rechnung kommt. Zweckmäßig ist die Fütterung, wenn sie nur in solchen Mengen verabreicht wird, die das Geflügel auf einmal verzehren kann und wenn sie nicht einseitig ist, sondern in richtiger Menge verteilt aus dem Tier-, Pflanzen und Mineralreich stammt. Eine solche vielseitige und abwechslungsreiche Nahrung erst liefert dem Tierkörper alle die Stoffe, die er zu seiner eigenen Erhaltung und zur Erzeugung von Eiern und Mastfleisch und Fett benötigt. Dieses gilt vor allem für die Tiere, die in der Stadt auf engem Raume gehalten werden. Draußen auf dem Lande finden sie dieses alles zum größten Teil in der freien Natur. Der Bedarf der Nahrung ist nach Rasse und Jahreszeit verschieden. Alle Hühner aber verzehren im Verhältnis zu ihrem Eigengewicht sehr viel Futter. Die Geflügelhaltung in Stadt und Land ist in Bezug auf die Erhaltungskosten verschieden. Der Bauer hat bei rationeller Geflügelhaltung nur Einnahmen. Das mit aber auch der Städter, der ja alles Futter kaufen muss, mit seiner Geflügelzucht auf die Rechnung kommt, darf er nur beste Rassehühner halten und alle alten Hennen, unnötige Hähne, schlechte Lege- und Fleischansetzer ausmerzen und seine Tiere mit Überlegung füttern und pflegen. Als geeignete und ausprobierte Trockenfuttermischung wird empfohlen: 12 Teile Maismehl, 3 Teile Haferschrot, 8 Teile Weizenkleie, 15 bis 20 v. H. Fleischmehl, 5 bis 10 v. H. Sojabohnen, 0.5 Teil Futterkalk, Ca Pho 4, 12 Teile Kohle, wenig Salz. Im Frühjahr, also bei Brutzeiten, die kleine Prozentmenge an Fleischmehl und Soja, bei reicher Eiererzeugung den höheren Prozentsatz. Außerdem wird der Mischung noch gegeben: 1 Teil Sonnenblumenschrot, 1 Teil Schwefel. Diese Mischung kann ständig in einem Futterautomaten sein, denn das Tier frisst nicht mehr auf einmal, als es benötigt. Dieselbe Mischung kann auch leicht angefeuchtet verabreicht werden.
Ferner bekommen die Hühner mittags Weichfutter, das aus Küchenabfällen und Kartoffeln gemischt mit Kleie besteht. Abends und morgens eine Körnerfütterung von Mais, Gerste und Korn. Im Frühjahr und Herbst ist an Stelle des Mais Hafer zu reichen. Dazu im Sommer noch tagsüber verschiedenes Grünfutter, wie Salat, Luzerne, frisches Grünzeug, Mohrrüben usw. und im Winter Kraut, Kohl, Futterrüben, getrocknete Brennnesseln usw., dazu immer frisches, reines, nicht zu kaltes Trinkwasser, das im Winter etwas angewärmt wird. Es empfiehlt sich dem Trinkwasser von Seit zu Zeit etwas Chinosol oder Methylenblau beizufügen. Von letzterem nur so viel, dass das Wasser hellblau gefärbt ist. In der wärmeren Jahreszeit verabreicht man das Wasser in Gefäßen von verzinktem Eisenblech).
Die Küken werden sowohl mit Trocken- als auch mit gemischtem Futter großgezogen, wobei unter Trockenfütterung nicht nur die Verabreichung trockener Körner gemeint ist, sondern auch das aus verschiedenem Mehl und Schrot bestehende Milchfutter. Bei der Milchfütterung wechselt trockenes Körnerfutter mit angefeuchtetem Weichfutter. Letzterem wird noch Knochenschrot und Fleischmehl beigegeben, wenn die Küchen keine Gelegenheit haben, Insekten zu finden. Außerdem erhalten sie noch Grünfutter und als Getränk Wasser oder reine frische Milch. Wenn nicht zu viele Küken sind, kann man ihnen auch zerkleinerte, hartgekochte Eier und einen Hirsebrei geben. Gefüttert werden sie sechs- bis siebenmal täglich. Nach der sechsten Woche bekommen sie dieselbe Kost wie die großen Hühner. Vor sechs bis sieben Monaten soll eine Legehenne nicht legereif sein. Einfacher ist die Fütterung der Enten und Gänse, zumal wenn eine gute Weide und ein Bad zur Verfügung steht. Auch an diesen Vortrag Schlossich eine recht lebhafte Aussprache an, die zeigte, mit wieviel Interesse derselbe aufgenommen wurde. Daniel Fieger.”
Taube
8 Das Kleine Blatt Nr. 159, 12. Juni 1933, S. 8
“Der Tierarzt - Der Paratyphus der Taube.
Behandlung
Man hat die Krankheit durch alle möglichen Arzneimittel zu bekämpfen versucht, doch kennen wir bisher leider noch kein sicheres Mittel. Gewissenlose Händler preisen allerdings auch Mittel an, mit denen selbst der Paratyphus bei Tauben wirksam zu bekämpfen sein soll. Zur Anwendung sind Darmdeszinnfektionsmittel zu bringen, von denen sich wohl noch Chinosol und Methylenblau am besten bewährt haben. Diese Mittel sind im Trinkwasser zu geben und besonders als Vorbeugungsmittel gut wirksam. In wertvollen Beständen kann außerdem auch einen Tierarzt nur die sogenannte Vakzinebehandlung ausgeführt werden. Der Impfstoff muss in einem Speziallaboratorium hergestellt werden. Man kann der Übertragung der Seuche auf gesunde Tiere wirksam entgegentreten durch streng durchgeführte hygienische Maßnahmen. Der Schlag mit allen darin befindlichen Gegenständen, auch Abflugbrettern, Futterplätzen, besonders den Nestern, sind häufig gründlich zu reinigen und zu desinfizieren mit Kalkmilch, Lysollösung, Kreolinlösung oder dergleichen. Allergrößte Sorgfalt ist auf die Beseitigung — am besten durch Verbrennen des Kotes kranker Tiere zu legen, um dadurch eine weitere Verschleppung der Erreger zu verhindern. Die Futter und Trinkwassergeräte sind nach Möglichkeit so anzulegen, dass sie nicht durch Kot verunreinigt werden können. Wie schon einmal erwähnt wurde, ist die sofortige Absonderung der kranken Tiere schon bei den geringsten Krankheitserscheinungen ausschlaggebend für eine erfolgreiche Bekämpfung der Seuche. Da die Aussicht auf Heilung nur gering ist und selbst geheilte Tiere als sogenannte Dauerausscheider den Bestand auch weiterhin schwer gefährden können, so sollte man sich entschließen, alle kranken Tiere zu töten und unschädlich durch Verbrennen zu beseitigen.”
Kaninchen
9 Agrarische Post, 23. Oktober 1943
“Gefährliche Feinde der Kaninchenställe .
So außerordentlich fruchtbar das Kaninchen ist, so rasche Vermehrung erfolgt, bei den zahmen Kaninchen wird der Vermehrung durch plötzliche und massenhafte Erkrankungen, vor allem der Jungtiere, ein Damm gesetzt, sehr zum Leidwesen der vielen Züchter und Halter, die sich heute mit diesen nützlichen Nagern befassen.
Die Berichte sind hierbei ziemlich gleichlautend. Die Jungtiere vor allem, aber auch Alttiere, zeigen einen von den Darmgasen stark aufgetriebenen Bauch (Trommelsucht), häufig einen heftigen Durchfall, der sich durch die Verabreichung von Heilmitteln nicht beeinflussen lässt. Die Tiere gehen bald ein. Es tritt aber auch Abmagerung, Blutarmut und schließlich der Tod infolge allgemeiner Schwäche ein. Gewöhnlich wird dem Futter die Schuld gegeben. Es wird hin und her geraten, welcher Bestandteil des Futters oder welches Futtermittel die Ursache war. Auf Grund der Erscheinungen liegt dieser Schluß außerordentlich nahe, doch er ist falsch.
Die Ursache dieser Erkrankung, vor allem bei Jungtieren, die außerordentliche Verluste zur Folge hat, ist ein einzelliges Lebewesen, das in der Darmschleimhaut, beziehungsweise in der Leber schmarotzt. Diese einzelligen Lebewesen führen den wissenschaftlichen Namen “Kokzidien“. Wir kennen die verschiedenen Arten, die sich vielfach auf bestimmte Wirtstiere spezialisiert haben. Den Geflügelzüchtern sind sie nur zu gut bekannt, da sie unter den Jungtieren ein Massensterben hervorrufen können. Beim Kaninchen kommen drei Arten vor. Die „Himeria stiede“ befällt das Oberhäutchen der Gallengänge in der Leber, die beiden anderen leben im Oberhäutchen des Dünndarmes, und zwar „Kimeria perforans“ und „Eimeria magna“. Im ersteren Falle zeigt die Leber, die stark vergrößert ist, grauweiße bis graugelbe, hirsehorn- bis linsengroße Knötchen in reihenförmiger Anordnung. Ist der Darm befallen, dann ist die Schleimhaut geschwollen, verdickt, mit Auflagerungen bedeckt.
Diese Kokzidien haben einen bemerkenswerten Entwicklungsgang. In den mit dem Kot abgeschiedenen Dauerformen bilden sich je nach der Außentemperatur in vier bis fünf Tagen ansteckungsfähige Keime. Kommt diese Dauerform mit den in ihr enthaltenen Keimen mit dem Futter in den Darmkanal, dann werden diese Keime frei. Sie dringen in die Zelle des Oberhäutchens des Darmes ein. Dort wachsen sie heran, zerfallen in viele neue Keime, die in den Darmkanal hinausschwimmen und neue Zellen befallen. Diese Entwicklung geht mehrmals vor sich. Dann ist die Kraft gewissermaßen erschöpft. Es bilden sich größere Formen, die geschlechtlich unterschieden sind. Nach der Vereinigung entsteht die Dauerform und der geschilderte Entwicklungsvorgang kann beim gleichen oder einem anderen Tier einsetzen.
Wurden nur wenige Dauerformen anfänglich aufgenommen und ist keine Neuaufnahme erfolgt, dann heilt die Krankheit ab. Bei der dauernden Aufnahme von Dauerformen kommt es immer wieder zu einem neuerlichen Krankheitsschub. Das Belassen des Kotes in der Bucht zusammen mit der Einstreu und die feuchte Wärme begünstigen die Reifung der Dauerformen.
Die Dauerformen sind gegen alle Desinfektionsmittel unempfindlich. Nur „Eimeran“ soll nach einer Einwirkung von 15 Minuten die Keime sicher töten. Innerlich darf dieses Mittel nicht gegeben werden. Es wird durch die Verbandstoff- und pharmazeutische Fabrik Ulm, Donau, Hermann-Göring Straße 21, in den Handel gebracht. Die Anwendung hat nach der von der Firma beigegebenen Vorschrift zu erfolgen. Die Bekämpfung der Kokzidien im Darm oder in der Leber ist nur sehr bedingt möglich, soweit Keime frei im Darm vorkommen, was nur zeitweise der Fall ist. Zu diesem Zweck setzt man Methylenblau dem Trinkwasser zu. Man darf sich davon, wie dies durch die Verhältnisse bedingt ist, keine wesentliche Besserung im Krankheitsverlauf versprechen. Die Behandlung mit Methylenblau wirkt nur unterstützend.
Unser ganzes Augenmerk muss daher darauf gerichtet sein, die Aufnahme der Dauerformen zu verhindern. Zu diesem Zweck erhalten die Quartiere im Sommerhalbjahr Roste aus Holzlatten oder Draht. Die Latten müssen so weit entfernt sein, dass der Kot durchfallen kann. Steht kein Eimeran zur Verfügung, dann richtet man sich zwei Garnituren von Rosten ein, die im Sommer, alle zwei bis drei Tage gewechselt, werden. Die beschmutzten Rosten werden gründlich mechanisch mit der Bürste und kochend heißem Wasser gereinigt und getrocknet. Um eine weitere Verunreinigung des Futters zu verhindern, sind Raufen, am besten an der Buchtentür, anzubringen. (Außenfütterung.) Im Winter kann man ohne Sorge Einstreu geben. Bei kaltem Wetter geht die Entwicklung nur langsam vor sich, so dass die Gefahr einer fortlaufenden Neuinfektion wesentlich geringer ist. Man muss selbstverständlich die Streu von Zeit zu Zeit erneuern. Ta. Schmidt, Graz“
Der Artikel identisch im Erlafthal-Bote
10 Erlafthal-Bote, 16. Oktober 1943, S 7
und im Znaimer Tagblatt und Niederösterreichischer Grenzbote, Oktober 1943
11 Znaimer Tagblatt und Niederösterreichischer Grenzbote, 11. Oktober 1943, S. 4
Aquarienpflege
12 Praktische Ratschläge für Aquarianer Rund um die Pflanzen. Neuer Weg, 31. Juli 1968, S. 4
“3. Sollte sich in Ihrem Aquarium Schimmel bilden, z. B. am Bodengrund, an Nahrungsresten, Eiern, Augen, Kiemen und anderen Körperteilen der Fische, muss sofort das Wasser gewechselt und der Bodengrund von Nahrungsresten und Ausscheidungsprodukten der Fische gereinigt werden. Dem frisch eingefüllten Wasser wird Kochsalz (1 Esslöffel auf 251 Wasser) und Methylenblau (bis zur hellblauen Färbung des Wassers) beigefügt. Wenn möglich, soll das Wasser langsam bis auf 50° C erwärmt werden. Ist diese Temperatur erreicht, beginnt man mit der Abkühlung bis auf die Normaltemperatur des Beckens. Schimmelbildung ist für die Fische sehr gefährlich, da dar Schimmel die Abwehrkräfte des Fischkörpers schwächt und der Fisch anfällig für Krankheiten wird. Beim Auftreten von Schimmel muss daher radikal eingegriffen werden.”
Schwein
Ab 1927 grassierte wohl in Österreich und Deutschland die klassische Schweinepest, welche durch das Pestivirus C, früher Classical swine fever virus (CSFV) verursacht wird. Generell ist Methylenblau bei Coronaviren durchaus antiviral wirkend13 14 und wird auch zur Fotoinaktivierung von RNA-Viren in Blutkonserven verwendet15, könnte also theoretisch auch bei anderen Viren geholfen haben oder auch nicht. Ein Problem, warum Methylenblau möglicherweise nicht geholfen haben könnte, könnte Lichtmangel gewesen sein, weil Methylenblau für Fotoinaktivierung von Viren natürlich fotoaktiviert werden muss, was in einem dunklen Stall ohne Sonnenlicht ein Problem gewesen sein könnte.
Fotoinaktivierung von RNA-Viren mit Methylenblau
Dass Methylenblau besser mit Licht als ohne Licht funktioniert hat man schon sehr früh bei Krebsbehandlungen mit Methylenblau festgestellt. Auch, dass man Viren mit Methylenblau inaktivieren kann, war vor dem ersten Weltkrieg bereits bekannt.
Bedenklich ist bei dieser historischen Episode, wie die Pharma an einigen Stellen selbst lenkend in die Diskussion eingreift und das auf eine Weise, die einen nach der P(l)andemie direkt misstrauisch macht. Teilweise lesen sich die Berichte wie verkappte Werbeanzeigen, so dass es schwer ist Pharmapropaganda von echten Daten zu unterscheiden.
16 Landwirtschaftliche Blätter Nr. 29, 1927, S. 456
“Verhütung und Heilung von Schweineseuche, Schweinepest und sonstiger Kleintierseuchen durch Methylenblau medicinale “Hoechst”
von Dr. med. vet. Müller - Wiesbaden.
Im allgemeinen misst der Landwirt vereinzelten Erkrlankungen unter den Haustieren keine allzu große Boxdeutung bei. Erst dann richtet er seine Aufmerksamkeit darauf, wenn Seuchen ausbrechen, die den größten Teil seines Bestandes zu vernichten ruhen. Dies steht in erster Linie zu befürchten bei Ausbruch der Schweineseuche, Schweinepest, Durchfall der Lämmer und Kälber, Geflügelhafern und anderen ansteckenden Krankheiten des Kleinviehs, denen bis vor nicht allzu langer Zeit mangels geeigneter Gegenmaßnahmen oftmals sämtliche Tiere zum Opfer fielen. Heute steht der Landwirt diesen Geiseln der Viehzucht nicht mehr machtlos gegenüber, vielmehr ist ihm im Methylenblau, einem absolut harmlosen, billigen, blauen Farbstoff, ein Mittel an die Hand gegeben, mit dem die Seuche bei rechtzeitig eingeleiteter Behandlung unter Garantie auf sehr einfache Art und Weise getötet wird. Man braucht nämlich nur eine feine Menge dieses Pulvers, das man zweckmäßig vorher auf löst, eine Zeitlang mit dem Futter oder Trinkwasser vermischt, zu herabreichen und wird erstaunt sein, in welch kurzer Zeit die Tiere danach gesunden. Trotz der durch das Präparat hervorgerufenen Blaufärbung wird Das Futter bzw.. Wasser von den Tieren gerne genommen. Der Farbstoff gelangt mit der Nahrung vom Magen in den Darm und somit in unmittelbare Berührung mit den vornehmlich im Magen-Darmkanal sich aufhaltenden Ansteckungskeimen, die durch die intensive Blaufärbung in ihrer Entwicklung gehemmt und nach kurzer Zeit getötet werden. Die Darreichung von Methylenblau medicinal „Hoechst“ ist besonders angezeigt bei allen infektiösen Darmerkrankungen der Haustiere, die durch kein anderes Präparat auch nur annähernd gleich günstig beeinflusst werden. Wichtig ist jedoch die frühzeitige Anwendung des Mittels, da die Behandlung frisch erkrankter Tiere naturgemäß wesentlich schneller zum Erfolge führt. Diese von mir seit Jahren, speziell in der Schweinepraxis geübte Behandlung mit Methylenblau medicinal „Hochst Hat sich als stets zuverlässig erwiesen. Sie sei daher dem Landwirt angelegentlich empfohlen.”
17 Wiener Landwirtschaftliche Zeitung, 1928 (78. Jahrgang, Nr. 47 S. 422)
“143. Methylenblau gegen die Schweineseuche. Ich erhielt Kenntnis von einem Falle, wo die Schweineseuche nach prophylaktischer Behandlung mit Methylenblau im Vorjahre auf 25% und heuer auf bloß 15%, des Schweinebestandes (u. zw. nur die jüngsten Tiere) beschränkt blieb. Welche Erfahrungen liegen über die Verwendung von Methylenblau im Kampfe gegen die Scheineseuche vor? - Dir. R. in M., Niederösterreich.”
18 Wiener Landwirtschaftliche Zeitung, 1928 (78. Jahrgang, Nr. 48 S. 430)
” 333. Methylenblaugegen die Schweineseuche. Dir. R. in M., Niederösterreich. (Antwort auf Frage 143.) In der tierärztlichen Literatur liegen mehrere Berichte vor, in welchen die betreffenden Forscher aus ihren Erfahrungen den Schluss ziehen, dass die Schweineseuche durch die Verfütterung von Methylenblau an gesunde und kranke Tiere günstig beeinflusst werden kann. Immerhin ist es gegenwärtig mit Rücksicht darauf, dass nur in einem Teile der verseuchten Schweinebestände Erfolge zu erzielen sind (bei einigen eigenen Versuchen hat das Mittel vollständig versagt), noch fraglich, ob das Methylenblau als Heil- und Schutzmittel gegen die Schweineseuche eine überragende Bedeutung besißtzt. Prof. Dr. L. Reisinger, Tierärztliche Hochschule in Wien.”
19 Wiener Landwirtschaftliche Zeitung, 1928 (78. Jahrgang, Nr. 49 S. 438)
“336. Methylenblau gegen Schweineseuche. Dir. R. in M., Niederösterreich. (Antwort auf Frage 143; vgl. Nr. 48.) Das Präparat wird bereits seit Jahren zur Verhütung und Heilung von Kleintierseuchen, insbesondere der Schweineseuche und Schweinepest sowie deren Mischinfektionen mit gutem Erfolg angewendet. Diese Methylenblaubehandlung hat sich in Deutschland so sehr bewährt, dass sich die bayrische Staatsregierung seinerzeit zwecks Bekämpfung genannter Schweineseuchen veranlasst sah, folgende Verordnung zu erlassen: „Nach verschiedenen Mitteilungen in der Fachpresse sind die akute und chronische Schweineseuche, die chronische Schweinepest und das sog. Kümmern der Schweine erfolgreich mit Methylenblau bekämpft worden. Es erscheint deshalb wünschenswert, Besitzer von in Frage kommenden Schweinebeständen durch Tierärzte, die sich freiwillig zur Leitung von Versuchen bereit erklären, zur Anwendung des Methylenblau anregen zu lassen.“ Die preußische Regierung erließ eine ähnliche Verfügung und übertrug die Nachprüfung des Präparats, das von Veterinärrat Martens in Sangerhausen zuerst zur Behandlung der Schweineseuche und Schweinepest angewendet wurde, dem Bakteriologischen Institut der Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen in Halle a. d. S. Die von Prof. Raebiger, Leiter des Bakteriologischen Instituts genannter Landwirtschaftskammer, zusammengestellten Versuchsergebnisse sind in der „Deutschen Tierärztlichen Wochenschrift” Nr. 45 und 46, Jahrgang 1926, veröffentlicht. Sie lauten außerordentlich günstig und decken sich mit den uns in der Zwischenzeit aus der tierärztlichen Praxis zahlreich zugegangenen Mitteilungen über Methylenblau medicinale. Die Bedeutung des Präparats zur Verhütung und Heilung der Schweineseuche und Schweinepest dürfte somit über jeden Zweifel erhaben sein. J. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft. Veterinär-medizinisch-wissenschaftliche Abteilung.
Der Jahrgang 1926 ist digital leider weder bei archive.org noch bei semanticscholar.org hinterlegt. Dass der Hersteller sich mit einer Basta - mir reichts -Meldung einmischt, ist aber schon erstaunlich. Auch das zitieren von “Experten” die über jeden Zweifel erhaben sind, macht schon ein wenig Mißtrauisch.
20 Neuer Volkskalender, 1929, S. 149
“Gegen alle ansteckenden Krankheiten möchte ich zum Schluss gute, trockene, lüftbare und helle, gut zu reinigende Stallungen empfehlen. Wöchentlich ein-bis zweimal 1 Gramm Methylenblau im Futter auf 100 Kilogramm Lebendgewicht ist ein Vorbeugemittel gegen alle ansteckenden Krankheiten, der Schweine. Wer obige Ratschläge befolgt, wird sich vor großem Schaden bewahren können.
August Handl, Tierarzt.”
21 Landwirtschaftliche Blätter, 1929 (Jahrgang 57, Nr. 23, S. 369)
“37. Methylendblau gegen Schweinepest. Führt das im landw. Taschenkalender „Der Pflug“ beschriebene Methylenblau auch einen anderen Namen? Wo ist dasselbe erhältlich?”
22 Landwirtschaftliche Blätter, 1929 (Jahrgang 57, Nr. 24, S. 385)
”Methylenblau gegen Schweine pest.
[37.Führt das im landw. Taschenkalender »Der Pflug« beschriebene Methylenblau auch einen anderen Namen? Wo ist dasselbe erhältliche?]
Methylenblau kommt nur unter diesem Namen ins Handel und ist durch die Verkaufshalle des Landwirtschaftsvereins in Hermannstadt, Sporergasse in Päckschen zu 30 und 56 Lei, zu beziehen.“
23 Landwirtschaftliche Blätter, 1929 (Jahrgang 57, Nr. 25, S. 396)
”Außerdem hat man versucht, mit Methylenblau die Seuche zu bekämpfen, und die Erfahrungen, die man damit gemacht hat, sind keine schlechten. Wohl bleibt die Serumbehandlung noch immer die beste, doch kann man es an mit Methylenblau besonders in den chronischen Fällen versuchen, da bei diesen das Serum sowieso wirkungslos ist. Man gibt von einer Lösung 1:1000 (1 g Methylenblau auf LI Wasser) 250 g täglich im Futter je nach Größe mindestens 4 Tage hindurch). Dieselbe Gabe kann auf als Vorbeuge gegen Erkrankung bei Ausbruch der Seuche im Orte gegeben werden.“
24 Landwirtschaftliche Blätter, 1929 (Jahrgang 57, Nr. 28, S. 448)
”49. Fleischfärbung durch Methylen. Hat Methylenblaucbei Mastschweinen keine schädliche Einwirkung nämlich event. Blaufärben von Fleisch und Gedärmen?”
25 Landwirtschaftliche Blätter, 1929 (Jahrgang 57, Nr. 34, S. 545)
”Als Vorbeugungsmittel gegen Seuchen dient auch Methylenblau und Bittersalz. Mit noch vielen andern Belehrungen aus dem Gebiete der Viehzucht hieß Dr. Bonfert seinen volkstümlich gehaltenen Vortrag. Infolge der stark fortgeschrittenen Zeit war die Debatte nur eine kurze. Mit Worten des Dankes an die Vortragenden und Zuhörenden, mit dem Hinweise, dass viele neue und lehrreiche Wege gezeigt, und mit dem Wunsche, diese Wege an zu betreten, schloss Vorsitzer die Versammlung.”
26Landwirtschaftliche Blätter, 1929 (Jahrgang 59, Nr. 34, S. 622)
“Fleischfärbung durch Methylendblau.
[44 Hat Methylenblau bei Mastschweinen keine schädliche Einwirkung, eventuell Blaufärben von Fleisch und Gedärmen?]
Methylenblau, das besonders zur Behandlung der chronischen Schweinepest empfohlen wird, hat den Nachteil, das Fleisch, Fett usw. der Damit behandelten Schweine zu färben. Diese Färbung verschwindet erst nach einiger Zeit, weshalb Schweine, bei denen eine eventuelle baldige Schlachtung für den öffentlichen Konsum in Betracht kommt, nicht mit Methylenblau behandelt werden dürfen. Der Genuss solchen der Methylenblau gefärbten Fleisches ist zwar nicht gesundheitschädlich, doch erscheint durch die Blaufärbung das Fleisch unappetitlich und ist deshalb meist nicht zu verlaufen. Dr. Sch.”
27 Landwirtschaftliche Blätter, 1929 (Jahrgang 59, Nr. 41, S. 656)
“Fleischfärbung durch Methylenblau.
[49. Hat Methylenblaubei Mastschweinen seine schädliche Einwirkung, eventuell Blaufärben von Fleisch und Gedärmen?]
in Nr.39.
Unter, “Antworten” im “Fragekasten” der Nr. 39 der Land-Blätter wird gesagt, dass Methylenblau das Fleisch blau färbt. Ich benütze seit 4 Jahren ständig Methylenblau, d.h. jahraus, jahrein, und gebe Schweinen unters Monaten 0.5 Deziliter, Schweinen über 6 Monaten 1 Deziliter täglich in der Lösung 1x1000 und habe noch nie eine Blaufärbung des Fleisches wahrgenommen. In zwei Fällen fand ich, dass die Blase einen schwachen, aber sehr schwachen blauen Ton zeigte.
Methylenblau dient weniger zur Behandlung, als vielmehr zur Verhütung einer Ansteckung von Schweinepest und ist ohne Zweifel das sicherste Mittel gegen Lungenwürmer insoweit, als es die Eier bzw. die jungen Larven des Lungenwurmes im Magen des Schweines tötet, so dass sie gar nicht aus dem Magen austreten und durch die Luftröhre in die Lunge gelangen können. Zur Behandlung chronischer Schweinepest ist eine stärkere Dosis, etwa 2.4g«, Colomel empfehlenswert (erhältlich nur auf ärztliche Verordnung).
28 Landwirtschaftliche Blätter, 1929 (Jahrgang 59, Nr. 43, S. 689)
”Antworten:
Fleischfärbung durch Methylenblau
[49. Hat Methylenblau bei Matschweinen keine Schädliche Einwirkung, eventuell Blaufärben von Fleisch und Gedärmen?]
1. in Nr. 39.
2. in Nr. 41.
3. Dass durch Teerfarben, also auch Methylenblau, Organe und auch das Fleisch von Tieren, die kurz vor der Schlachtung solches in größeren Mengen verabreicht bekommen haben, blau gefärbt werden, ist eine Tatsache, die von Sachverständigen, die mehr Erfahrung als ich und wohl all der Antwortgeber auf obige Frage in Nr. 41 der Landw. Blätter haben, bestätigt wird. Wie ich aber schon in meiner ersten Antwort hervorhob, verschwindet diese Blaufärbung allmählich wird also Methylenblau nicht bis in die letzten Tage gegeben, so ist es natürlich, dass nach der Schlachtung von der Färbung wenig oder gar nichts mehr gesehen wird, fragt sich also, ob der zweite Antwortgeber bis zuletzt Methylenblau verfüttert, seine mit Methylenblau gefütterten Schweine nach der Schlachtung alle gesehen hat und schließlich auch, ob der untersuchende Tierarzt nur dort noch Blaufärbung findet, wo des Besitzers optimistisches Auge nichts mehr sieht? Der Schweinezüchter soll davor bewahrt werden, daaa sein Schwein ihm konfisziert werde und lieber rate man ihm zu viel als zu wenig Vorsicht, denn Ausnahmen bestätigen nur die Regel. Das beste Bekämpfungsmittel gegen Schweinepest ist das rechtzeitig angewandte Serum. Methylenblau ist weder an Verhütungs- noch als Behandlungsmittel sicher, jedenfalls aber wird es von allen neueren namhaften Autoren nach dem Serum an erster Stelle sowohl als das eine wie auch das andere, wenn an nicht immer empfohlen, so doch erwähnt. Auch Kalomel kann zu beiden benützt werden. Doch über seine Wirksamkeit ist noch weniger Günstiges zu berichten als über jene von Methylenblau, und außerdem muss hervorgehoben werden, dass die in der Antwort aus Nr. 41 angegebene Gabe von 2—4 g schon nahe an der Grenze der Todesgabe steht, die erst nach einigen Tagen wiederholt werden dürfte, während es ja bei der chronischen Schweinepest doch sicherlich ratsamer ist durch tägliche, aber unschädliche und zu mindestens ebenso wirksame, dabei auch billigere Gaben von Methylenblau einzuwirken.
Dass Methylenblau ein so sicheres Mittel gegen Lungenwürmer sei, ist bis jetzt in der Veterinärmedizin unbekannt und ich zweifle jedenfalls stark daran, zumal die Lungenwürmer auch gegen viel stärkere Mittel an Methylenblau sehr widerstandsfähig sind. Dr. Ch.”
29 Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1929. 24. Oktober (Jahrgang 56, Nr. 16849, S. 22)
30 Landwirtschaftliche Blätter, 1930 (Jahrgang 58, nr. 11, S. 162f)
“Gegen Schweinepest ist leider das Schutzimpfverfahren noch nicht so ausgebildet, dass es für unsere Verhältnisse wie beim Notfall anwendbar wäre. Eine Impfung kommt hier nur bei schon ausgebrochener Seuche in Frage ,ist aber dann von bester Wirkung. Bei dieser Seuche gilt es aber besonders, rasch die Krankheit festzustellen, zu isolieren und zu impfen, denn schon erkrankte Schweine sind nicht oder meist nicht mehr zu retten. Daran ändert für gewöhnlich auch die Verabreichung von Medikamenten (Methylenblau, Chinosol) nichts mehr die-Schweine stehen entweder und meist in kurzer Zeit um oder kümmern längere seit dahin (chronische Pest), ohne aber je wieder vollkommen gesund zu werden. Solch chronisch kranke Schweine sollen auch unbedingt abgeschlachtet werden, nicht nur wegen der Unrentabilität ihrer Haltung, sondern vor allem wegen der ständigen Seuchengefahr, die sie als Dauerausscheider des Ansteckungsstoffes darstellen. Bezüglich der genannten Medikamente sei noch erwähnt, dass man dies als Heilmittel bei chronischer Pest neben Impfung wohl versuchen kann, doch viel Geld für sie als Vorbeugungsmittel auszugeben, halte ich für Geldverschwendung. Bei diesen Seuchen ist schließlich der Aufenthaltsort während und nach dem Seuchengang öfter zu reinigen und zu desinfizieren (z. B. Caporit31 oder Chloramin, nachfolgend Kalktünche) und, wo es geht, unbedingt aber bei mangelhaften Ställen, sollen frische Schweine erst nach 3—4 Monaten wieder eingestellt werden. Bei Notlauf können die im Kot befindlichen Bazillen durch Packung (eine Schicht Pferdedung oder Erde auf den Schweinekot festgestampft) infolge der dadurch entstehenden Hitze vernichtet werden, um
dadurch eine Infektion von Acker und Wiese zu vermeiden.“
32 Landwirtschaftliche Blätter, 1930 (Jahrgang 58, nr. 25, S. 393-394)
“Bekämpfung der Schweine- und anderer Seuchen durch Methylenblau medicinale „Höchst“ Die Schweinezucht wäre jeder lohnend, wenn keine Seuchen gäbe. Zur Bekämpfung der Schweinepest benutzt man derzeit ein Serum. Man darf aber nicht vergessen, dass dieses Serum nur ein Vorbeugungs- nicht aber ein Heilmittel ist. Das Serum schützt die gesunden Schweine vor einer Erkrankung, es heilt aber nicht die kranken Tiere.
Wenn dann die Seuche innerhalb einer kurzen Zeit nicht getilgt wird, und die immerhin kurz dauernde Wirkung des Serums erloschen ist, dann flackert die Seuche wieder auf und alle Mühe und Spesen waren vergebens.
Wer keine unnötigen Verluste haben will, der muss bei Gefahr oder bei bereit aufgetretener Krankheit zwei Dinge vor Augen haben, u. zwar: Sowohl die im tierischen Körper befindlichen wie an die in der Umgebung der Tiere vorhandenen Krankheitskeime müssen vernichtet werden.
Bei Laboratorium-Versuchen beobachtete man, dass Bazillen und andere Krankheitskeime sich auffallend Blau färben, wenn sie mit Methylenblau „Höchst" in Berührung kommen, Zweitens beobachtete man, dass die so gefärbten Kleinleberwesen nicht mehr lebensfähig sind.
Als man dieselben Versuche am lebenden Tiere probierte, fand man, dass das Methylenblau, “Höchst” für Tiere vollkommen ungefährlich sei, die im Tierkörper vorhandenen Kleinlebewesen aber blau gefärbt und vernichtet werden.
Nun war es klar, dass man durch Methylenblau ,,Höchst” die im tierischen Körper vorhandenen Krankheitsfeime töten kann. Professor Raebiger, der Leiter des bakteriologischen Instituts der Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen, teilt mit, dass Methylenblau „Höchst“ auf seine Wirksamkeit bei Schweinepest, Schweineseuche und Milchinfektionen mit gutem Erfolg geprüft wurde. Außerdem ist es zur Behandlung der Kälberruhr, bei seuchenhaftem Verkalben, usw. angewendet worden.
Ich zitiere nur einige der vielen Fälle, so Z. Bsp. in dem Zuchtschweinzbestande des M Rittergutes St. war die Seuche eingeschleppt worden; 6 Tiere waren bereits gefallen und 13 notgeschlachtet. Veterinärrat Ziebener, Delitzich, verordnete den übriggebliebenen etwa 100 Tieren Methylenblau med. „Höchst“. Der Erfolg war „als durchaus zufriedenstellend zu bezeichnen.“ Todesfälle waren nicht mehr eingetreten. Nach Monatsfrist hatte sich das Aussehen der Tiere wesentlich gebessert und der Husten war fast ganz verschwunden. Auf dem Rittergute Gr. J. konnte bei den erkrankten Absatzferkeln durch eine 2 Wochen lang durchgeführte Verabreichung von täglich 50 ccm der 1%igen Methylenblau-Lösung sichtlich gute Wirkung erzielt werden. Die Krümmerer entwickelten sich gut und der husten verschwand.
Nebenbei bemerken wir, dass das Methylenblau „Höchst" auch zur Behandlung anderer Infektionskrankheiten verwendet wurde, so z. Bsp. « Zur Bekämpfung der Kälberruhr erhielten die Kühe einige Tage vor dem Abkalben tägl. je 5g Methylemblau med.., “Höchst” in dreiviertel bis 1 Liter Wasser mit gleichen Teilen Milch gemischt in warmem Zustande. Die Erfolge waren ermutigend.
Gestützt auf die aus Nord-Amerika berichteten guten Erfahrungen, wurde Tierarzt Dr. Taubert zur Anwendung von Methylenblau med. „Höchst“ gegen das seuchenhafte Verkalben angeregt. Auf Veranlassung Prof. Raebigers wurden je 5 g Methylenblau med. „Höchst“ in 1 Liter Wasser gelöst verabreicht, und zwar in der ersten Woche an 3 Tagen, in der zweiten an 2, in der dritten an 1 Tage und dann eine um die andere Woche je einmal die gleiche Dosis. Der Erfolg trat zweimal selbst noch in Fällen ein, in denen das Mittel erst gegeben wurde, als bereits deutliche Zeichen des Verkalbens direkt vorhanden waren. »Als Wundheilmittel wurde bei infizierten Winden die sofortige Lösung herangezogen. Der Heilungsprozess ging überraschend schnell vonstatten.
Metythenblau medicinale “Höchst” zeitigte demnach günstige Ergebnisse bei Schweinepest, Schweineseuche und deren Mischinfektionen, der Ruhr und septischer Pneumonie der Kälber, seuchenhaftem Verkalben und Verfohlen. Wichtig ist die möglichst frühzeitige Anwendung. Methylenblau med. “Höchst” hat sich für Tiere in allen Fällen alsolut unschädlich erwiesen.
Das Ergebnis der Behandlung ist, wie sich im Laufe der weiteren vielen Versuche gezeigt hat, noch bedeutend günstiger, wenn die Behandlung nach den nachstehenden Richtlinien erfolgt:
Schweine erhalten je nach Gewicht 2 Wochen lang 0,25 bis 1 g pro Tag im Futter oder Trinkwasser.
Kälber erhalten 0,5 bis 1 g mit derselben Menge Milchzucker verrieben in Milch bis zur Heilung.
Großtiere erhalten bei Verdacht auf seuchenhaftes Verkalben oder Verfohlen 5 g, entsprechend den Vorschriften Prof. Raebigers.
In Beständen, in denen die Kälber an Ruhr seuchenhaft erkranken, gibt man den tragenden Kühen 8-10 Tage vor der Geburt an einigen Tagen je 5 g.
Bei Durchfall der Lämmer erhalten die Mutterschafe 0,25—0.5 g in je 1 Liter Trinkwasser bis zur Heilung der Jungtiere.
Geflügel gibt man mehrmals täglich Methylenblau in Form von Pillen zu 0.01—0.03g oder eine entsprechende Menge im Futter oder Trinkwasser.
Die Methylenblau-Therapie wird wesentlich unterstützt durch häufigere gründliche Desinfektionen der Stallungen, Ausläufe mit·0.2&iger-wässeriger Caporitlösung, wodurch die ausgeschiedenen Krankheitserreger vernichtet und somit die Quellen für Neuinfektionen verstopft werden.”
Die wiederholte Namensnennung des Herstellers lässt diesen Artikel schwer nach Werbung aussehen. Merck hatte das Produkt auch im Programm, warum Hoechst? Liest sich einerseits wie Werbung, andererseits sind die Dosierungen schön übersichtlich benannt.
Ich denke, man wird sich in einer Landwirtschaftlichen Zeitung nicht getraut haben Tipps zu geben, bei denen den Bauern die Tiere verendet wären, das hätte sich damals rumgesprochen, hoffe ich. Heutzutage wird so etwas tot geschwiegen und die betroffenen Bauern finanziell vernichtet, wenn ein Medikament/Impfung die Tiere schädigt. Ob das damals auch schon der Fall war, kann ich nicht beurteilen.
33 Pilsner Tagblatt Nr. 184, 9. Juli 1931 S. 4
MU Dr. Fr. Pouska, Stadtveterinär, Pilsen;
Eine neue Art des Heilverfahrens bei Schweineseuche.
"Durch eine Reihe von Jahren hatte ich Gelegenheit auf Gütern, die sich mit der Schweinezucht befassten den Verlauf von tierärztlich festgestellter Seuche zu beobachten und zu erfolgen. Diese Erkrankung verlief zunächst als eine akute Lungenentzündung mit hohem Fieber, Appetitlosigkeit, allgemeiner Schwäche, schnellem und mühevollem Atmen, Verstopfung und darauffolgendem stinkendem Durchfall. Am schlechtesten vertrugen diese Erkrankung Ferkel und Abspänlinge, bei denen man hohe Temperatur, Appetitlosigkeit und schwachen Husten merken konnte. Diese Krankheitserscheinungen entgingen leicht der Aufmerksamkeit und die Krankheit verlief zumeinst innerhalbt 2 bis 4 Tagen letal. Wenn ältere Schweine die Krankheit etwa 14 Tage übertauchten, stellt sich eine Besserung ein. Die Tiere fingen wieder an zu fressen, husteten aber weiter, entkräfteten und verkrüppelten Andere Tiere wieder verloren nach 1 bis 2 Monaten den Husten, gewannen zwar langsam an Gewicht, blieben aber nichtsdestoweniger im Wachstum zurück. Aus der aktuten Lungenentzündung entwickelte sich eine chronische, die noch durch Bronchitis, Pleuritis mit Exudat, Farmkatarrh und Peritonitis kompliziert wurde. Weitere Komplikationen wie Darmparatyphus, Collibacillosis, Schweinepest, verschiedene Dermatitiden, Rachitis stellten sich später ein. Sehr schlecht war der allgemeines Ernährungszustand. Von Ferkeln, die zur Aufzucht zugekauft worden waren, blieb bloss die eine Hälfte gesund. die andere erkrankte an einer chronischen Form der Seuche, die die körperliche Entwicklung derart hemmte, dass die Schweine erst nach 6 Monaten ein Körpergewicht von 50 bis 60 Kilogramm erreichten. Ein Gewicht, das sonst bei gleicher Qualität und Quantität des Futters in 3 Monaten erreicht wird. Säue warfen entweder tote Ferkeln, oder, wenn sie schon lebende warfen, verwendeten diese oft schon nach 2 Wochen. Ferkel, die die Seuche überstanden hatten und zu Zuchtsauen aufgezogen wurden, waren gesunder und warfen auch bessere und gesündere Ferkel, von denen 75% am Leben blieben. Trotzdem sie ebenfalls an der chronischen Form der Seuche litten.
Die Therapie der Seuche beurteilt man in der Fachliteratur ebenso wie in der Serotherapie zum Teil als aussichtslos, zum Teil als nicht entsprechend und nicht genügend. Die Erfahrungen der Tierärzte und der Schweinezüchter bestätigen auch diese Anschauung und immer mehr schwindet das Vertrauen in alle bisherigen Heilmittel wie die verschiedenen Heilseren, Impfungsmethoden und das in letzter Zeit so viel geschätzte Methylenblau (Bramblau). Die Folge dieser Anschauung ist, dass man Schweinezucht und Mästung wegen ihrer Unrentabilität resigniert aufgibt. Verschiedenene Versuche mit neuen Präparaten, die mit großer Reklame angepriesen werden, bedrohen die Ställe, die noch gesund blieben. Manche Züchter versuchten Impfungen mit verschiedenen Polyvalenten Heilmitteln, durch welche aber in die Ställe nur neue Bakterienstämme eingeschleppt wurden, wie z. Bsp. verschiedene Typen der Mikroflore, die mit Schweinepest beginnt, zu Paratyphus übergeht, Collibacillosis usw. Diese Bakterien rufen bei neuen Schweinegenerationen einen ganzen Komplex von Symptomen hervor, die dann mit Diagnose bei lebenden Tieren sehr erschweren und manchmal geradezu zu einem Rebus gestalten.
Diese Tatsachen sind für den Züchter besonders heute, da man die Schweinezucht forcieren will und in die Ställe große Beträge investiert, sehr traurig. Die Zucht sowie die Mästung werden durch Komplikationen, die bei der kleinsten Veränderung im Futter, in der Stallhaltung oder im Wetter ausbrechen, geradezu ruiniert. Die gesetzlichen Maßnahmen sind sehr streng; es folgt die Hofsperre, das Fleisch der Tiere muss gesalzen und als minderwertig in der Freibank verkauft werden; manchmal wird auch die Schlachtung aller bedrohten und infizierten Tiere gefordert, was dem finanziellen Ruin des Züchters gleichkommt.
Das von deutschen Züchtern empfohlene Methylenblau (Bramblau) erfüllte auch nicht die Hoffnungen, welche die Erzeuger in den Kreisen der Züchter wachgerufen hatten. Das Bramblau desinfiziert wohl die Gedärme mit beigemischten Verdauungsfermenten (Pepsin), verbessert auch den Appetit, hat aber keine direkte Wirkung auf die pathologisch veränderten Organe (Lunge, Bronchien, Pleura). Auch haben weder Züchter noch Tierärzte feststellen können, dass eine Verkalkung oder Abkapselung der Defekte verursacht wurde, oder dass der Husten leichter geworden oder aufgehört hätte. Ein großer Nachteil ist auch die Verfärbung des Magens, der Gedärme, der Niere, der Leber und der Harnblase, die bei einer Notschlachtung als ungenießbar vernichtet werden müssen. Da dass Präparat nicht geruchlos ist, ist auch der Einfluss auf das Fleisch unangenehm. Dabei ist der Preis (10 Tabletten 2,45 Reichsmark) viel zu hoch.
Im Vorjahre versuchte ich in meiner Praxis Infektionen mit einem neuen Präparat: Polvian, einer Erfindung Prof. Beclas, Professor der medizinischen Chemie an der tierärztlichen Hochschule in Brunn. Polysan, das die Chemischen Fabriken U. G. in Kolin a. Elbe erzeugen, wird in der Veterinärpraxis in der Tschechoslowakei seit 1927 verwendet und gewinnt, je länger desto mehr, festen Boden. Ich verwende es in der Therapie bei Wunden und Entzündungsprozessen als Paste, bei verschiedenen internen Defekten als Emulsion zur parenteralen Applikation. Für den ersten Versuch wählte ich ein etwa 3 Monate altes 15 Kilogramm schweren Schwein, bei dem die Diagnose auf Seuche lautete. Das Tier war stark abgemagert, apathisch, und hustete bei noch so schwacher Berührung des Brustkorbes sehr stark. wegen Schmerzen in den Gelenken und Körperschwäche überhaupt wollte es sich nicht bewegen. Die Haut war am Kopfe und am Rücken mit schwarzen Krusten bedeckt. Das Atmen war schwer. Durch Percussion und Auskultation stellte ich fest, dass nur ein Drittel der Lunge atemfähig ist. Das Tier fraß überhaupt nicht und hatte grünen stinkenden Durchfall. Dem Tiere konnte man nunmehr ein paar Tage Leben geben. Trotzdem behandelte ich es mit Polysan. Zunächst bekam es 20 ccm Emulsio Polysani mit 1% Mg/0h/2. Es blieb am Leben und schon am 4. Tage konnte eine Zunahme des Appetits festgestellt werden. Das Tier war aufmerksamer auf seine Umgebung und überhaupt regsamer. Nach einer weiteren Injektion, die nach einer Woche gegeben wurde, stieg der Appetit rapid. Das Schwein, das täglich 1,25 Kilogramm an Gewicht zunahm, bewegte sich rasch im Stalle, der Stuhl war normal, der Husten hörte auf. Als das Tier nach 18 Tagen die dritte Injektion bekam, war es schon frisch, der Totalzustand gut, der Appetit vortrefflich, das Atmen kurz aber nicht mühevoll, der Husten selten. Das Tier trug auch schon das Schwänzchen eingedreht, nach dem Urteil des Züchters ein gutes Gesundheitszeichen. Nach 28 Tagen wurde das Tier gewogen und ein Gewicht von 48 Kilogram (gegen 15 Kilogramm zu Beginn mit Polysan) konstatiert. Der Ernährungszustand war gut, der Husten verschwunden, an der Lunge weder Rasselgeräusche noch Gepfeife hörbar. Der Versuch war damit beendet und das Tier wurde zu Kontrollzwecken geschlachtet. Bei der Sektion fand ich nur 1/3 der Lunge gesund und atemfähig. Die erkrankten Teile an den Spitzen der Lunge sind geheilt, d.h. verkalkt, begrenzt und abgekapselt. Die übrigen inneren Organe waren gesund und wiesen keinerlei Veränderungen auf.
In meiner Praxis widerholte ich dann diesen Versuch noch an 643 Borstentieren mit demselben Erfolg, und zwar sowohl bei akuten Fällen wie bei chronischen und alten mit verschiedenen Komplikationen. Bei akuten Fällten genügte eine Injektion, manchmal waren auch zwei notwendig. Bei veralteten Erkrankungen mussten die Tiere zwei oder dreimal mit Polysan behandelt werden, worauf der hustenaufhörte und die Tiere wieder fresslustig wurden. Allgemein bekamen die Schweine guten Appetit und nahmen wöchentlich 5,5 Kilogramm zu - bei kranken Tieren genügt ein schöner Erfolg - , der Husten hörte auf. Besonders gut gediehen die kranken Schweine im Freien, wobei sie allerdings vor Sonnenhitze und Unwetter geschützt werden mussten.
Heilserum habe ich nicht appliziert, da die Erfahrung gezeigt hat, dass eine spezifische Wirkung kurzfristig, ohne Heileffekt auf die pathologisch veränderten Organe und ohne Impuls zur rascheren Erholung ist. Dabei ist der Preis des Serums sehr hoch, währen Polysan sehr billig ist. Hundert Kubikzentimeter Serum für 5 bis 6 Tiere kosten 31 K, 350 Kubikzentimeter Emulsio Polysani mit 3%Mg/0h/2 19K, mit 700 Kubikzentimeter destilliertem Wasser auf 1/Mg/0h/2 verdünnt, genügt diese Menge für etwa 50 Tiere.
Emulsio Polysani ist eine Flüssigkeit, die wie stark verdünnte Milch aussieht; sie färbt nicht, sie riecht nicht und hat keinen tödlichen Einfluss auf die Qualität des Fleisches und der Organe, ein mit Polysan behandeltes Tier kann immer geschlachtet werden.
Durch wiederholte Versuche wurde festgestellt, dass die parenterale Applikation gar keine Schädigung des Organismus verursacht, vielmehr alle seine Kräfte zum Widerstand gegen die Krankheit mobilisiert. Außerdem ist die Zusammensetzung des Polysan derart, dass sie für eine für die Bakterien ungünstige Situation schafft, während das vorhandene Magnesium für die Gewebszellen sehr günstig ist.
Die Schweinezüchter seien hiermit auf meine Erfahrungen aufmerksam gemacht. Ratsam ist es, dass die Züchter ihre Ställe periodisch durch den Tierarzt besichtigen lassen, der kleine Mängel im Gesundheitszustand der Tiere zeitgerecht erkennen und kurieren kann. Wird der Tierarzt zu später, das ist dann, wenn die Widerstandskraft des Organismus gegen die Krankheit erschöpft ist, gerufen, dann ist zumeist jede Intervention sehr teuer, weil sie auch sehr oft erfolglos bleiben muss.
Schließlich zitiere ich noch Erfolge meiner Kollegen mit Polysan. Dr. Zak heilte mit Polysaninjektionen die Enzzündung der Serose und Gelenke bei Ferkeln in leichteren Fällen mit einer, in schweren Fällen mit 2 bis 3 Injektionen. (Zweolekarsch Obzor 1930 Nr. 12). - Dr. Revoral und Dr. Kubanek kurierten Notlauf mit einer Kombination des Serums und der Polysanemulsion oder nur mit Polysanemulsion (Zverol. Obuor 1930 Nr. 21 und 24). - Dr. Mikulik applizierte Polysaninjektionen bei einem tetanischen Anfall eines 2 Monate alten Ferkels und bei Gliederlähmung mit gutem Erfolge. Dr. Mersina teilte mir brieflich mit, dass er in einingen schweren Fällen von Sepsis post partum Polysaninjektionen mit gutem Erfolg applizierte.
Polysanemulsion appliziert man intravenös und intramuskulär, beim Rind und Pfers intravenös, beim Schwein intrakuskulär, tief in die Muskeln, nicht ins Fett. Man spritzt etwa 1 Kubikzentimeter auf 1 Kilogramm Lebendgewicht, nicht mehr als 50 ccm auf eine Stelle. Bei großen Tieren, bei denen man mehr als 50 ccn applizieren muss, gibt man die benötigte Dosis an 2 oder 3 Stellen.
Polysan, das, wie schon erwähnt, die Chemische Fabrik U. G. Kolin a. Elbe erzeugt, wird geliefert: Poysani sterilisata mit 3% Mg/0g/2 in Originalflaschen zu je 350 ccm und in Ampullen mit je 50 ccm. Vor der Applikation verdünnt man einen Teil Emulsion mit zwei Teilen destilliertem Wasser oder Kochsalzlösung.”
Auch dieser Artikel liest sich wie Werbung. Der Heilmittelmarkt für Schweinepest war damals wohl stark umkämpft, was zeigt, dass eigentlich nichts wirklich gut funktioniert hat, ähnlich wie Erkältungen beim Menschen. Wenn es etwas gäbe, was zuverlässig wirkt, bräuchte man nicht so viele verschiedene Mittel.
Man kann nun argumentieren, dass die Erkältung an und für sich nur ein Symptom ist, das von vielen verschiedenen Viren verursacht wird. DAS kann auch damals der Fall gewesen sein.
Polysan nannten sich damals viele Mittel. Ich schätze im obigen Artikel ist folgendes Polysan gemeint, dessen Zusammensetzung jedoch leider ungenannt bleibt. Das erwähnte Polysan gab es bereits 1927, es war also kein neues Produkt direkt für die Schweineseuche.
34 Prager Tagblatt Ne. 160, Donnerstag 3. November 1927
35 Landwirtschaftliche Blätter, 1931 (Jahrgang 59, nr. 31, S. 425f)
“Seuchenbefämpfung im Schweinestall.
von Dr. vet. med. L. R.
Wir wissen heute, dass die verschiedenen Schweineseuchen (Pest Septicaemie, Schweinefreude, Notlauf, Paratyphus) durch ganz bestimmte Erreger und Ansteckungsstoffe (Bakterien, Bazillen, Viren) verursacht werden, und zwar dadurch, Dass diese Erreger in Massen in den Tierkörper eindringen, sich vermehren und zur Zerstörung von Geweben und Organen (Darm, Blutbahn, Zunge usw.) das Tier krank machen und schließlich den Tod verursachen. In den meisten Fällen werden die Seuchenerreger mit der Nahrung aufgenommen. Ein Teil wandert auch die Darmwandungen in das Körperinnere, ein anderer geht mit dem Kot wieder ab. Da Schweine nun stets mit dem Rüffel auf dem Erdboden sind, kann jeder sie vorstellen, in wie hohem Maße ein Tier, das in einem schlecht gesäuberten Stalle ist, einer Ansteckung unterliegen kann. Es ergibt sich als erste Forderung der Seuchenbekämpfung: täglichen Stall sauber reinigen und mit frischem Stroh einstreuen. Da immer damit gerechnet werden muss, dass im Kot Ansteckungsstoffe sich befinden, trachtet jeder einsichtige und mit Überlegung handelnde Landwirt danach, diese im Kot möglicherweise vorhandenen Erreger unschädlich zu machen. Dies kann er dadurch tun, dass er die Kot- und Urinmassen der Ställe durch Übergießen mit Caporit*-Lösung 2—5: 1000 desinfiziert. Ein Abtöten der Erreger durch Caporit hat auch noch als nicht zu unterschätzende Folge, dass Fliegen und anderes Ungeziefer aus den Ställen vertrieben werden. Die Rolle, die gerade Fliegen, Flöhe und Läuse bei der Seuchenübertragung spielen, ist wohl jedem Klar, der sich vor Augen hält, wie diese Insekten von einem Tier zum anderen, von einem kranken Stall in einen gesunden, vom Kot, der mit Ansteckungsstoff behaftet ist, zum Trog, aus dem das Schwein frisst, fliegen oder kriechen.
Als zweite Forderung ergibt es also: die häufige Desinfektion des Stalles, des Kombens, der Seitenwände, Tröge, Eimer, Mistschaufel und vor allem des Kotes und Urins. Dabei sollen auch die Schuhe des Fütterers nicht vergessen werden. In Dörfen, in denen bereits Seuche herrscht, sollte die Caporit-Desinfektion täglich stattfinden und außerdem der ganze Hof, besonders aber die Hofeinfahrt und der Hauseingang, desinfiziert werden. Angesichts der geringen Kosten von Caporit sollte niemand diese Desinfektion unterlassen und auch dann mindestens einmal wöchentlich alles desinfizieren, auch wenn keine Seuche herrscht. Nun ist es natürlich trotz alledem nicht ausgeschlossen, dass Seuchenerreger in das Futter und so in das Tier kommen. Für Diese Möglichkeit gibt es aber all wirkungsvolle Maßnahmen und Gegenmittel in Gestalt von Methylenblau „Höchst”. Die Anwendung dieses Mittels ist sehr einfach. Es ist am besten, jedem Eimer Futter eine Messerspitze Methylenblau beizugeben. Das Methylenblau wird in Wasser aufgelöst und anstatt mit reinem Wasser wird das Schrot mit dieser Methylenblaulösung zu einem kalten steifen Brei. Das im Futter enthaltene Methylenblau „Höchst" hat die Eigenschaft, im Futter und Darmkanal befindliche Seuchenerreger abzutöten. Als angenehme Nebenwirkung hat Methylenblau „Höchst“ außer der Desinfektion des Futter und des Darmes noch die Eigenschaft, Das es die Fresslust des Schweines, die Verdaulichkeit des Eiweißes bedeutend erhöht. Wir stellen darum als dritte Forderung einer zweckmäßigen Seuchenbekämpfung auf: regelmäßige Beifütterung von Methylenblau „Höchst“ in Orten und Gehöften, in denen bereits Seuche herrscht, muss jeder Fütterung Methylenblau „Höchst“ beigegeben werden. Da die meisten Ansteckungsstoffe mit dem Futter aufgenommen werden, reinigt der sorgfältige Schweinehalter vor jeder Fütterung den Trog und dessen Umgebung sauber, weißelt und desinfiziert auch hier öfters.
Eine nicht zu unterschätzende Uebertragungsweise von Seuchen ist der Besuch und Verkehr von Bekannten und Nachbarn von und zum Schweinestalle. Im Schweinestall hat nur der Besitzer selbst und der Fütterer etwas zu suchen. Jeder andere ist da überflüssig und schädlich und vergrößert nur die Gefahr eines Seuchenausbruches. Wenn schon irgendwo Seuche im Ort oder Nachbarorten herrscht, sollte man in dieser Hinsicht auch rücksichtslos sein und selbst den besten Bekannten und Freunden den Zutritt zu den Schweinebeständen verbieten. Wo dies streng durchgeführt wird, wird mancher Schaden vermieden und viel Geld erspart.
Außer den regelmäßigen Desinfektionen mit Capopit ist der Stall häufig auszuweisseln. Bewährt hat sich dabei folgende Zubereitung: 1 Teil frisch gebrannter Kalt mit 10 Teilen Wasser und 10 Zeilen CaporitLösung 2%ig vermischt. Alle diese vorbeugenden Maßnahmen liegen in der Hand eines jeden Züchters. Sie sind sehr wirkungsvoll und sehr billig. Deshalb sollte sie jeder Schweinehalter anwenden und seine Nachbarn und Bekannten zur Befolgung dieser Maßnahmen veranlassen.
* Caporit ist zu beziehen durch: Landwirtschaftliche Verkaufshalle….”
36 Landwirtschaftliche Blätter, 1931 (Jahrgang 59, nr. 33, S. 451f)
“Bemerkungen zum Aufsatz „Seuchenbekämpfung im Schweinestall“ aus Ar. 31 der Landw. Blätter.
In benanntem Aufsatz wird als wirkungsvolles Borbeugemittel Methylenblau „Höchst" zur Bekämpfung der Schweineseuchen und zwar 1 Messerspitze auf einen Eimer Futter angeraten. Nun ist mir, der ich die einschlägige Literatur von seit Jahren verfolge, nicht bekannt, dass Methylenblau als Vorbeugemittel für glänzende Erfolge gezeitigt hätte, dass es so ohne weiters zum Schutz gegen die verschiedenen Schweineseuchen empfohlen werden könnte, am aller wenigsten aber in der starken Verdünnung, wie das in jenem Aufsatz angeführt wird (etwa 1:10.000). Ich bezweifle, dass Methylenblau, in dieser geringen Menge gegeben, irgendeine nennenswerte günstige Einwirkung auf die Schweine haben kann, geschweige denn, dass damit auch nur der geringste Seuchenschutz gewährleistet wäre. Die gewöhnlich empfohlene Konzentration ist 1:1000, also 1g auf ein Liter Wasser, davon ein Viertel bis 1 Liter täglich für ein Schwein aber auch die als Heilmittel als bei schon erkrankten und zwar besonders bei an chronischer Schweinepest erkrankten Schweinen. Bei den übrigen Seuchen ist mir von einer so günstigen Einwirkung des Methylenblau, dass man die mit seiner Anwendung verbundenen Kosten rechtfertigen könnte, nichts bekannt, so wie auch bei der akuten Schweinepest in erster Linie das Pestserum anzuwenden ist, Methylenblau dagegen höchstens als Nachkur, während bei der chronischen Schweinepest, bei der das Pestserum meist versagt, Methylenblau—wie schon erwähnt—mit gutem Erfolge gebraucht wird. Dass Methylenblau einen Schutz gegen Schweineseuchen nicht gewährt, wird mir mancher Züchter, der fleißig solches seinen Schweinen gab und trotzdem »den Einbruch dieser Seuchen nicht vermeiden konnte, leider bestätigen können, ich selbst sah auch solche Fälle und musste bedauern, dass unnötig erkleckliche Summen aus der Tasche des Züchters getroffen waren. Unser Bauer muss heute mit seinen Ausgaben besonders sparsam sein, und ich halte es für falsch ,ihn zu Geldopfern zu verleiten, für deren Erfolg man sich nicht verbürgen kann. Dasselbe gilt als für die Ausführungen jenes Aufsatzes bezüglich der Desinfektion. Ich unterschreibe voll und ganz die Forderungen bezüglich der Hygienischen Maßnahmen gegen die Seuchen, ebenso bin ich von der guten Desinfektionskraft de Caporits überzeugt. Doch wo bleibt die Praxis hinter der schönen Theorie? Wo bringen bei uns die Schweine, einen solchen Gewinn, dass der Urin und Kot regelmäßig, in verseuchten Orten Stall, Hof, Hof und Hauseingang sogar täglich desinfiziert werden kann und daneben für den Besitzer doch auch wenigstens etwas für Müh’ und Fleiß übrig bleiben soll? Glaubt der Verfasser jenes Aufsatzes wirklich, dass es Züchter gibt, die solche Forderungen erfüllen können, ohne zu ihrer Schweinewirtschaft tüchtig Geld zusetzen zu müssen? Solche Forderungen wollen wir sicher nicht stellen, denn wir laufen Gefahr, bei der Lektüre von Aussagen wie der obige von vielen unserer Schweinezüchter nicht nur ein „Unmöglich“ zu hören, sondern können dadurch auch bewirken, dass überhaupt nichts getan wird, weil der Züchter, überzeugt solches nicht durchführen zu können, leicht glauben kann, dass überhaupt alles vergebens sei, wenn er das Geforderte nicht erfüllt und dann allem seinen Lauf lässt — „wie Gott will“ —, anstatt wenigere und billigere, aber doch wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Welches solche sind, wurde in dieser Zeitschrift schon oft erörtert, hier sei nur das hervorgehoben, dass eine Desinfektion des Hofes samt Einfahrt und Eingang bei uns unmöglich und daher auch der Versuch sinnlos ist, es dagegen bei Seuchengängen im Ort am Platze ist, das Schuhwerk in einem Gefäß beim Eingang zum Hofe gründlich zu Desinfizieren, den Stall dauernd rein zu halten und so oft wie möglich, mindestens aber einmal wöchentlich zu desinfizieren. Die Hauptsache jedoch ist, jedes Jahr seine Schweine gegen Notlauf impfen zu lassen (abgesehen von Gegenden, wo dieser ‚überhaupt nicht bekommt, und die Impfung sogar sinnwidrig wäre) und bei Auftreten von Schweinepest baldigst die Serumimpfung vornehmen zu lassen. Dr. Sch.”
37 Kalender des Siebenbürger Volksfreundes, 1932
38 Neuer Volkskalender, 1932
39 Neuer Volkskalender, 1932
1933 war die Krankheitswelle bei Schweinen wohl rum oder man hatte sich arrangiert. Die Berichte zur Anwendung von Methylenblau bei Schweinen ebben ab verschwinden aber nicht komplett. Das mittel blieb also mehr oder minder erfolgreich in Nutzung. 1936 war es jedenfalls immer noch gegen die Schweinepest (welcher Erreger damit auch gemeint war) in Nutzung.
40 Landwirtschaftliche Blätter, 24. Mai 1936 (Jahrgang 64, Nr. 21) S. 246
Methylenblau an Schweine. In welchen Mengen soll Methylenblau an Schweine zur Verhütung und Heilung der Schweinepest gegeben werden?
Antwort: Je nach Gewicht der Schweine, in Mengen von 0,25 bis 1 g pro Stück und Tag, und zwar sowohl als Vorbeuge, als auch als Heilmittel. Im letzteren Falle dauert die Kur 2 Wochen lang. Das Methylenblau wird im Futter oder Trinkwasser gereicht.
41 Deutsche Zeitung Bessarabiens, 1936 (Jahrgang 18, Nr. 99), S. 3
“Das große Schweinesterben in Tarutino.
Seit einigen Wochen schon hat die Schweineseuche ihren verhängnisvollen Einzug in Taratino gehalten, und es vergeht kaum eine Tag, ohne dass hier oder da ein Schwein oder auch ein ganzer Bestand der Seuche zum Opfer fällt. Wie sollen sich die Besitzer schützen? Wir wollen im Folgenden eine Methode und ein bewährtes Mittel angeben, das von Dr. med. vet. Müller, Frankenhausen am Taunus, zur Verhütung der Bekämpfung der Schweineseuche, Schweinepest, sowie auch anderer Tierseuchen empfohlen wird: Methylenblau „Hörchst“! Von den für obige Zwecke im Handel befindlichen Arzneimitteln gibt es nur wenige, die sich in der Praxis der gleichen Wertschätzung erfreuen wie „Methylenblau“. Dieser Farbstoff besitzt nämlich die Eigenschaft, bei innerlicher Verabreichung die im Magen und Darmkanal oder auch in den Harnwegen befindlichen Krankheitserreger in ihrer Entwicklung zu hemmen bzw. zu vernichten. Das Mittel wird daher bei allen seuchenartigen Erkrankungen angewandt, deren Erreger ihren Gift vornehmlich im Magen-Darmkanal haben. Dem Landwirt ist damit ein billiges, in seiner Wirkung durchaus sicheres Mittel an die Hand gegeben, mit dem bei rechtzeitiger Anwendung unter Garantie auf so, einfache Art und Weise Schweineseuche, Schweinepest, sowie Durchfall der Jungtiere, Geflügelcholera, seuchenhaftes Verkalben und Verfohlen etc. getilgt werden. Man braucht nichts weiter zu tun, als eine kleine Menge des Pulvers — für Schweine rechnet man pro Tag 0,5-1 Gramm mit dem Futter gut vermischt eine Zeitlang zu verabreichen, und bei bereits vorgeschrittener Erkrankung vollständige Heilung zu bewirken, und die noch gesunden Tiere vor Ansteckung zu schützen. Was dies besagen will, dürfte ohne weiteres klar sein, wenn man sich vergegenwärtigt, dass noch bis vor kurzem der Landwirt den erwähnten Seuchen gegenüber gänzlich machtlos war und oftmals zusehen musste, wie innerhalb weniger Tage sein ganzer Viehbestand dahingerafft wurde. Trotz der durch das Präparat hervorgerufenen Blaufärbung wird das Futter bzw. das Wasser von den Tieren gern genommen. Der Farbstoff gelangt mit der aufgenommenen Nahrung vom Magen in den Darm und somit in unmittelbare Berührung mit den Ansteckungskeimen, wodurch es leicht gelingt, den Verlauf der Seuche aufzuhalten und 90 Prozent der Tiere zu retten, während ihr früher ebensoviele zum Opfer fielen. Wichtig ist jedoch die möglichst frühzeitige Anwendung des Präparates, da die Behandlungfrist erkrankter Tiere naturgemäß so weiter zum Erfolg führt, als wenn die Tiere bereits hochgradig verseucht sind. Die seit Jahren schon in der Schweinezucht-Profis geübte Behandlung mit Methylenblau hat sich so ausgezeichnet bewährt, dass man sich ihr heute in fast sämtlichen Kulturstaaten bedient. Sie wird wesentlich unterstützt durch häufigere gründliche Desinfektion der Stallungen, Schweinebuchten und Auslauf mit 0,2-prozentiger wässeriger „Caporit“-Lösung, auch Kreolinlösung 400 gr auf einen Eimer Wasser, wodurch die ausgeschiedenen Krankheitserreger vernichtet werden und einer weiteren Ausbreitung der Seuchen vorgebeugt wird. Die Präparate sind in den Apotheken zu haben.”
42 Neues Politisches Volksblatt, Donnerstag 29. Juli 1937 (Jahrgang 61, Nr. 170) S. 6
“Viehzucht
Die Schweineseuche ist als eine anstehende Entzündung der Brustorgane anzusehen, hervorgerufen durch ein ovales Bakterium. Die Ansteckung erfolgt vom Schlundkopf oder vom Darm aus, seltener von Wunden. Das Futter ist anerkannt erweise eine Hauptansteckungstür für die Schweineseuchebakterien. Für den Ausbruch der Schweineseuch muss bei den Tieren eine bestimmte Veranlagung vorhanden sein. Dies ist gegeben durch Erkältung, körperliche Anstrengung, kalte oder zugige Ställe, nasses Lager, nach überstandenen Krankheiten, unrationelle Fütterung und Pflege, sowie Fehler in der Zuchtrichtung. Die Behandlung besteht vor allem im Fernhalten aller ungünstigen Umstände. Günstig wirken Weidegang, kräftige Ernährung, trockener, warmer, gut ventilierter Stall, Trennung aller Verdächtigen, d. h. chronisch hustenden, Tiere von den gesunden. Bei schnell auftretender Schweineseuche sollen sich tägliche Gaben von Methylenblau oft sehr bewährt haben. Je nach Größe gibt man täglich 0,3 bis 1,0 Gramm auf 1 Liter Wasser verdünnt, auf drei Mahlzeiten verteilt.“
43 Neuer Volkskalender, 1937 S. 104-107
“Schweinepest und Schweinerotlauf
Vor wenigen Jahren ist in diesem Kalender bereits über Schweineseuchen geschrieben worden, weshalb es manchem Leser als überflüssig erscheinen mag, dass ich jetzt das Gebiet wieder behandele.
Die verheerende Ausbreitung, welche die Schweinepest in den legten Jahren genommen hat und die Fortschritte, welche mit der Entdeckung von Mitteln zu ihrer Bekämpfung gemacht worden sind, lässt diese Abhandlung aber als unbedingt notwendig erscheinen.
Wer diese Frage mit Aufmerksamkeit verfolgt hat, wird mitzugeben, dass es nicht übertrieben ist, wenn ein Fachmann den jährlichen Verlust infolge der Schweinepest, im ganzen Land mit 30% des Bestandes angenommen hat. Da in Rumänien rund 3 Millionen Schweine sind, so würde das, wenn wir einen Durchschnittspreis von 1000 Lei je Schwein annehmen, einen jährlichen Schaden von 900 Millionen Lei ergeben.
Ich glaube, Diese Zahlen überzeugen genügend von der Dringlichkeit der Frage. So wie es in meinem Bezirke ist, so ist es auch im ganzen Lande. Die Schweinepest ist gegenwärtig die größte Plage auf dem Gebiete der Tierseuchen.
Hauptzweck dieser Zeilen ist nicht eine genaue Beschreibung des Krankheitsverlaufes dieser beiden Seuchen, sondern der Hinweis auf die Möglichkeit und Mittel ihrer Bekämpfung.
Die Schweinepest verläuft unter der akuten (schnell verlaufenden) und der chronischen (schleichenden) Form. Die akute Schweinepest ist der Blutungen aus den kleinsten Blutgefäßen in der Haut und allen Organen gekennzeichnet. Die am lebenden Schweine erkennbaren Erscheinungen sind folgende: Das Tier wird infolge hohen Fiebers matt und frisst nicht mehr; in den meisten Fällen tritt Durchfall ein. Hinzu kommt durch Nachansteckung eine Lungenentzündung, die sich durch Husten, erschwertes und beschleunigtes Atmen und Nasenausfluss zu erkennen gibt; besonders bei Ferkeln tritt auch eine eiterige Augenentzündung auf, wobei die Augenlider verkleben, so dass die Tiere nicht mehr sehen können; mitunter beobachtet man auch Erbrechen, sowie Blutungen aus Nase und Mund; Blutungen im Hirne zeigen sich durch Lähmungen oder Krämpfe an; die Blutungen in die Haut sind anfänglich wenig sichtbar; erst nach längerer Krankheitsdauer, bei nahendem Tode, wenn das Herz zu versagen beginnt. Dann erscheinen
ausgedehntere Hautflächen und besonders die Ohrenspitzen werden blaurot.
Da diese Krankheitserscheinungen sehr wechselvoll auftreten so bereitet die Erkennung der Schweinepest und ihre Unterscheidung vom Rotlauf selbst dem erfahrenen Tierarzt zuweilen Schwierigkeiten.
Die akute Form verläuft in wenigen Tagen meist tödlich, ohne das wir den Tieren mit Aussicht auf Erfolg Hilfe bringen konnten. Die Erkennung der chronischen Schweinepest stößt oft auf große Schwierigkeiten, weil die kennzeichnenden Erscheinungen bei Lebzeiten oft fehlen und selbst beim toten Tiere seine sichtbaren Veränderungen anzutreffen sind. In diesem Falle muss man sich oft nur mit einer Wahrscheinlichkeitsdiagnose (Krankheitsbestimmung) begnügen. Selbst im Zweifelsfalle empfiehlt es sich aber, alle Maßnahmen zu ergreifen, so als ob einwandfrei eine Seuche nachgewiesen wäre. Lieber einmal etwas unnötig tun, als gar nicht oder zu spät!
Ich habe in Beständen, wo Schweinepest herrschte, Schweine nach 2—6 Wochen Krankheitsdauer sterben gesehen, ohne dass andere Krankheitserscheinungen aufgetreten wären, als Fieber und Unlust zum Fressen. Wie bei allen Seuchen, sind auch bei der Schweinepest alle allgemeinen Maßnahmen zur Anwendung zu bringen, wie: Absonderung, Reinigung, Entfernung und Vernichtung der Kadaver. Da jedoch die Schweinepest leicht und schnell übertragbar ist, besonders auch durch Überträger, deren man sich schwer erwehren kann, wie Hunde, Katzen, Ratten, Vögel usw., und auch infolge unseres Unvermögens, kranken Tieren zu helfen, fällt das Hauptgewicht ihrer Bekämpfung den vorbeugenden Maßnahmen zu. Hier erfüllt sich das bekannte Wort: Vorbeugen ist leichter als heilen.
Zur Vorbeuge dient die Absonderung, damit die gesunden Tiere seine Gelegenheit zur Ansteckung haben. Demselben Zweck dient die Verabreichung von Desinfektions-(Reinigungs-) mitteln für den Mund. Hier steht in erster Reihe das Methylenblau. Alle diese Maßnahmen können jedoch die Schutzimpfung nicht ersetzen, die allein zuverlässigen Wert besitzt. Die Schutzimpfung erfolgt durch gleichzeitige Anwendung von Serum (enthält Schutzstoffe) und Virus (enthält den
Krankeitsstoff), wodurch das Tier einen wenigstens halbjährigen Schuss erhält. Man kann den Schuss durch Nachimpfen mit Virus verlängern. Die Impfung kann in jedem Alter durchgeführt werden, gewährt jedoch Saugferkeln nicht genügenden Impfschutz und bei trächtigen Sauen kann Verwerfen auftreten. Die weiteren Vorschriften wird der impfende Tierarzt geben.
Die Impfung hat den einzigen aber erheblichen Nachteil, dass sie sich teuer gestaltet, da der Impfstoff aus dem Auslande bezogen wird und da die einzuspritzende Menge sich nach dem Körpergewicht der Schweine richtet. Stellt man jedoch der großen Sterblichkeit ungeimpfter Tiere den hohen Schutzwert der Impfung gegenüber, so wird der Preis vielfach aufgewogen und man kann mit bestem Gewissen jedem Schweinebesitzer die Schutzimpfung dringend anraten, da nur sie allein vor Verlusten schützen kann.
Der Schweinerotlauf verbreitet nicht soviel Unheil, da er nie in so verheerender Weise auftritt. Bei allen Dingen ist dem Rotlauf der Schrecken dadurch genommen, dass man auch beim kranken Schwein mit Erfolg heilend eingreifen kann, sowie dadurch, dass wir eine zuverlässige Schutzimpfung besitzen, die auch nicht zu teuer ist.
Der Rotlauf kann in der leichten Form, als sogenannte Blacksteinblattsern auftreten, wobei ein Ausschlag zum Vorschein kommt der leicht er haben und gegen die Umgebung scharf abgegrenzt ist und meist die Form von Backsteinen annimmt. Diese Form kann in den schweren Rotlauf mit ausgebreiterten Rötungen übergehen, die schließlich auch blaurot werden. Es besteht auch Fieber mit Fresslust und Erbrechen. Im Gegensatz zur Schweinepest zeigt sich bei Rotlauf meist Verstopfung. Im Beginne der Krankheit, solange noch kein Ausschlag besteht, kann der Rotlauf mit der Schweinepest verwechselt werden, woraus sich dann Schwierigkeiten in der Bekämpfung ergeben. Ebenso kann de blaurote Verfärbung beim Rotlauf Anlass zur Verwechslung mit der Schweinepest im Endstadium geben. Im Zweifelsfalle mache ich eine Notlaufheilimpfung und bei Misserfolg ist mit Sicherheit anzunehmen, dass Schweinepest vorliegt, denn bei Rotlauf hat die Heilimpfung noch nie versagt. (Anmerkung: Wenn die Impfung versagt, war es eben einen andere Krankheit. So kann man die Statistik auch schön rechnen) Die Bekämpfung des Rotlaufes erfolgt auch durch die allgemeinen Maßnahmen, wie sie auch bei der Schweinepest zur Anwendung gelangen.
Einen sicheren Schuss gegen Rotlauf gewährt auch nur die Schutzimpfung des noch gesunden, sowie die Heilimpfung des kransen Schweines. Ein bis zwei von hundert Versager bei der Impfung gegen Notlauf als auch gegen Schweinepest kann ihren Wert noch nicht herabsetzn. Will man sich gegen Verluste durch diese beiden Seuchen schützen, so bleibt man nur auf die Impfungen angewiesen; man kann ihnen volles Vertrauen schenken. Dr. Zifeli, Tierarzt.”
Wer sich ein wenig mit Tierimpfungen beschäftigt hat, erkennt bereits hier die Muster. Wenn die Impfung versagt, war es eine andere Krankheit und nur weil die Impfung manchmal versagt, heißt das nicht, dass sie nicht im Prinzip doch funktioniert. Immerhin gab man damals offen zu, dass wenn man schwangere Schweine impft, diese Fehlgeburten erleiden können, etwas, was heute abgestritten wird. Ein wenig ehrlicher war man damals.
Warum man Virus bei einer Bakteriellen Infektion impft, muss man an dieser Stelle wohl nicht verstehen, oder war man der Meinung, dass ein normales Desinfektionsmittel auch gegen Viren hilft? An dieser Stelle kann ich nicht genau sagen, was der damalige Wissensstand ist.
Wie auch immer, Methylenblau wurde immer noch zur Vorbeugung eingesetzt.
Fotoinaktivierung von RNA-Viren mit Methylenblau
Fotoinaktivierung von RNA-Viren mit Methylenblau
Dass Methylenblau besser mit Licht als ohne Licht funktioniert hat man schon sehr früh bei Krebsbehandlungen mit Methylenblau festgestellt. Auch, dass man Viren mit Methylenblau inaktivieren kann, war vor dem ersten Weltkrieg bereits bekannt.
Methylenblau in Kombination mit Lichttherapie
“Die Bedeutung von Methylenblau (MB) in der photodynamischen Therapie gegen Mikroben ist gut etabliert.”
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
Chuang ST, Papp H, Kuczmog A, Eells R, Condor Capcha JM, Shehadeh LA, Jakab F, Buchwald P. Methylene Blue Is a Nonspecific Protein-Protein Interaction Inhibitor with Potential for Repurposing as an Antiviral for COVID-19. Pharmaceuticals (Basel). 2022 May 18;15(5):621. doi: 10.3390/ph15050621. PMID: 35631447; PMCID: PMC9144480. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35631447/
Perdrau, J.R., Todd, F.R.S., 1933. The photodynamic action of methylene blue on certain viruses. Proc. R. Soc. Lond. 112, 288–298. https://web.archive.org/web/20180719123706/http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/royprsb/112/777/288.full.pdf
Floyd RA, Schneider JE Jr, Dittmer DP. Methylene blue photoinactivation of RNA viruses. Antiviral Res. 2004 Mar;61(3):141-51. doi: 10.1016/j.antiviral.2003.11.004. PMID: 15168794. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15168794/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
https://adt.arcanum.com/
Antibiose beim Nutztier hatte zudem den Vorteil der schnelleren Massezunahme (Wassereinlagerung in die Muskulatur, parahormonelle Wirkungen)... Bayer ist (abgesehen von der abendlichen TV-Werbung für Rp-Freies) raus aus der Humanmedizin, aber engagiert in der Tiermedizin