Freischwimmende Mitochondrien und freischwimmende DNA
Das macht noch einmal ein ganz anderes Fass an Problemen auf
Es sieht so aus, als wenn in unserem Blut freie Mitochondrien herumschwimmen, die nicht in Zellen leben (Scientists Find Cell-Free Mitochondria in Human Blood | Sci.News). Diese Mitochondrien haben eine aktive Atmungskette und produzieren Energie.
„Sowohl das Plasma gesunder Personen als auch Zellkulturmedien enthalten strukturell intakte Mitochondrien. Fluoreszenzmikroskopische Aufnahmen des mit MitoTracker Green gefärbten 16gP aus PPAP-Plasma A, SW620 CCCM B und DLD-1 CCCM C, elektronenmikroskopische Aufnahmen des 16gP aus einem PPAP-Plasma D, SW620 CCCM E und DLD-1 CCCM F.“
Die Wissenschaftler schätzen, dass es sich um 200 000 und 3,7 Millionen zellfreie, intakte Mitochondrien pro Milliliter Plasma handelt. Hat man die Mitochondrien im Blut bei der Blutspende je auf dem Schirm gehabt und welchen Effekt diese bei der Blutspende haben?
Werden diese Mitochondrien von den modRNA Produkten transifiziert oder geschädigt?
Die Autoren zeigen, dass normale und tumorkultivierte Zellen in der Lage sind, ihre Mitochondrien abzusondern. (Blood contains circulating cell‐free respiratory competent mitochondria - Al Amir Dache - 2020 - The FASEB Journal - Wiley Online Library)
Es wird sogar noch besser. Wenn man einfach „nur“ den Publikationen des Gruppenleiters Alain R Thierry folgt, stößt man auf freischwimmene DNA als Biomarker für Krankheiten.
„1948 entdeckten zwei französische Forscher, Mandel und Me'tais ([Nuclear Acids In Human Blood Plasma] - PubMed (nih.gov)), das Vorhandensein zellfreier DNA im Blut von gesunden und kranken Menschen. Trotz der anschließenden entscheidenden Nachweise durch Leon et al. (Free DNA in the serum of cancer patients and the effect of therapy - PubMed (nih.gov)) und Stroun und Anker (Isolation and characterization of DNA from the plasma of cancer patients - PubMed (nih.gov)) wurde die zirkulierende zellfreie DNA (cfDNA) erst 55 Jahre später genauer untersucht (Origins, structures, and functions of circulating DNA in oncology - PubMed (nih.gov), Detection and quantification of mutations in the plasma of patients with colorectal tumors | PNAS, A historical and evolutionary perspective on the biological significance of circulating DNA and extracellular vesicles - PubMed (nih.gov). Die Analyse der cfDNA stellt zweifelsohne einen Durchbruch in der Diagnostik sowie in der prädiktiven, präventiven und personalisierten Medizin.“
„Aus Blut isolierte zirkulierende zellfreie DNA (cfDNA) wurde in zahlreichen Bereichen als potenzieller Biomarker identifiziert und war im letzten Jahrzehnt Gegenstand intensiver Forschung, obwohl ihre ursprüngliche Entdeckung bereits 60 Jahre zurückliegt.“ (Guidelines for the Preanalytical Conditions for Analyzing Circulating Cell-Free DNA - PubMed (nih.gov)) Diese Analytik wird z. Bsp. in der Pränataldiagnistik eingesetzt, wenn man Zellen des Kindes im Blut der Mutter auf Erbkrankheiten untersucht. (Test Trisomie 21: FAQ zum Bluttest auf Down Syndrom (familie.de)).
Es gibt da auch schon erste Guidelines, was man durch zellfreie DNA im Blut so testen kann:
Auf eine Nomenklatur hat man sich bei zirkulierender DNA/zirkulierende zellfreie DNA (cirDNA/ cfDNA) aber noch nicht geeinigt, so „jung“ ist diese Forschungssparte. (Towards systematic nomenclature for cell-free DNA - PubMed (nih.gov)), wenn man von jung in diesem Zusammenhang sprechen kann, wenn die ersten Ergebnisse von 1948 sind.
“Zirkulierende DNA/zirkulierende zellfreie DNA (cirDNA/ cfDNA) dringt in die Zielzellen ein und löst eine Vielzahl von genregulatorischen Effekten aus, die mit den Nachrichtenfunktionen verschiedener Natur, dem Fortschreiten von Krankheiten, der somatischen Genomvariation und der transgenerationalen Vererbung zusammenhängen. Dies stellt die traditionellen Ansichten zu jedem der vorgenannten Themen in Frage. Alle diese Entdeckungen lassen sich direkt auf die ikonischen Werke von Darwin, Lamarck und ihren Nachfolgern zurückführen. Die Geschichte der cirDNA, die hier aufgearbeitet wurde, ist reich an Informationen, die in der klinischen Praxis und bei der Planung neuer Experimente berücksichtigt werden sollten und die sehr nützlich sind, um ein empirisch aktuelles Bild von cirDNA und EVs zu erhalten. Darüber hinaus hoffen wir, dass sie zu vielen Spekulationen anregt und zu weiteren Untersuchungen über ihre biologischen und evolutionären Ursprünge anregt.“ (A historical and evolutionary perspective on the biological significance of circulating DNA and extracellular vesicles - PubMed (nih.gov))
Meine “Highlights” aus dem oben genannten Paper sind:
“Weiße Leghorn Hühner, denen wiederholt das Blut von grauen Perlhühnern injiziert wurde, erzeugten in der zweiten und in späteren Generationen Nachkommen mit grauen oder schwarz gefleckten Federn.”
Benoit J, Leroy P, Vendrely R, Vendrely C (1960) Section of biological and medical sciences: experiments on Pekin ducks treated with DNA from Khaki Campbell ducks. Trans N Y Acad Sci 22:494–503, Sci-Hub | | 10.1111/j.2164-0947.1960.tb00718.x (yncjkj.com)
Da war keine Gentechnologie, wie man sie heute betreibt, man hat einfach “nur” DNA gespritzt. Also nackte, “harmlose” DNA. Und das war 1960!!!!
2011 zeigten Ronquist et al. dass DNA-Fragmente von Spermien aufgenommen werden können: Ronquist GK, Larsson A, Ronquist G, Isaksson A, Hreinsson J, Carlsson L, Stavreus-Evers A (2011) Prostasomal DNA characterization and transfer into human sperm. Mol Reprod Dev 78:467–476
“Menschliche Prostasomen, exosomartige Mikrovesikel, die von den Azinuszellen der Prostata abgesondert werden, enthalten chromosomale DNA. Die Agarosegel-Elektrophorese von DNA aus Samenprostasomen ergab Fragmente von über 12 kb und kleiner, mit einer deutlichen Bande um 1 kb, die herausgeschnitten, kloniert und sequenziert wurde. Die Sequenzen zeigten, dass 8 von 25 Klonen (32 %) von Genen stammten. Wir entwickelten das Konzept weiter, indem wir eine genomweite DNA-Kopienzahlanalyse der prostatasomalen DNA durchführten und die Hypothese aufstellten, dass menschliche Prostasomen DNA-Fragmente enthalten, die zufällig aus dem gesamten Genom ausgewählt wurden. Mit Acridinorange gefärbte Prostasomen wurden unterschiedlich lange mit frisch präparierten Spermien inkubiert, und es wurde ein Transfer von mit Acridinorange gefärbter prostatasomaler DNA auf die Spermien (vorzugsweise die Kopfregion) beobachtet. Die Fluoreszenzmikroskopie von Schnitten in der Mitte von 14 Objektträgern des Spermienkopfes zeigte eine gleichmäßige Fluoreszenz statt einer haloartigen, was auf eine DNA-Aufnahme und nicht nur auf eine Bindung entlang der Spermienkopfmembran hinweist.”
Es handelt sich nicht “nur” um Spermienvermittelteln Gentransfer, wo das Gen außen dran klebt, das Erbgut geht in den Spermienkopf rein!.
“Houston, we have a problem!”
2021 machte man sich daran, die freizirkulierende DNA mal nach Größe zu sortieren, um da einen gewissen Überblick zu bekommen:
Und dann gibt es da noch die Epigenetik und Methylierung. Diese Fragmente können auch methyliert sein. (Guidelines for pre-analytical conditions for assessing the methylation of circulating cell-free DNA - PubMed (nih.gov))
Nun stellen sich mir folgende Fragen:
Welche Funktion haben die freischwimmenden Mitochondrien im Blut für die Energieproduktion des Menschen?
Werden die freischwimmenden Mitochondrien durch die modRNA Produkte transfiziert und geschädigt?
Hat diese freie DNA eine regulatorische Funktion und wenn ja, was für eine?
Welchen Effekt hat freischwimmende modRNA und Plasmid-DNA im Netzwerk freischwimmender normaler, gesunder freischwimmender DNA? Haben diese Erbgutschnippsel eine evolutionäre Funktion? Und wenn ja, wie interferiert das modRNA-Produkt?
Was hat es mit der metabolischen DNA (metabolic DNA) aus A historical and evolutionary perspective on the biological significance of circulating DNA and extracellular vesicles - PubMed (nih.gov) auf sich? Die wird definitiv erforscht: Metabolic DNA as the origin of spontaneously released DNA? - PubMed (nih.gov). Aktuell in neuronalem Kontext ("Metabolic DNA"[Title] - Search Results - PubMed (nih.gov)).
Ist vielleicht die metabolische DNA mit Ursache von Persönlichkeitsveränderungen von Empfängern von Organtransplantaten? (Transplantology | Free Full-Text | Personality Changes Associated with Organ Transplants (mdpi.com))
Je tiefer man gräbt, umso mehr Probleme tun sich auf.
Warum hat man so lange gewartet um dies zu untersuchen? Je mehr ich lese je mehr ich vermute wie wenig man weiss
Das haben Sie wirklich treffend ausgedrückt.Je tiefer man gräbt,desto mehr Probleme tun sich auf.