Warum ich davon ausgehe, dass die RKI-Protokolle echt sind
Es gibt immer mehrere Protokollversionen
Wer schon einmal dafür zuständig war, Protokolle zu schreiben, weiß, dass es immer mehrere Versionen gibt. Ich durfte zu meiner Zeit als akademischer Mittelbau diverse Protokolle schreiben. Weil es nicht viele Frauen aus dem akademischem Mittelbau gab, war ich genau deswegen in einigen Besetzungsgremien und Prüfungen und “durfte” protokollieren. Ich war Quotenfrau und Quotenmittelbau.
Es gibt den Entwurf des Protokollanten. Der hat eine gewisse persönliche Note.
Es gibt die Version mit den Anmerkungen aller Anwesenden = das interne Protokoll. Bearbeitet wird dieses für gewöhnlich in einem Share Ordner, auf den alle Beteiligten (und auch andere aus einem bestimmten IP-Bereich) zugreifen können, damit es keinen Stress wegen nerviger Sicherheitsprotokolle gibt. Aus so einem Share Ordner (Archiv), stammen die geleakten Protokolle.
Es gibt die offizielle Version, die beim Rektorat/Betriebsrat eingereicht wird. Diese Version wird auf politische Korrektheit hin bereinigt und es werden Aspekte hinzugefügt, auf die das Rektorat/Betriebsrat bestehen: Gleichberechtigung, politische Korrektheit, Bevorzugung bestimmter Gruppen (Frauen, Behinderte, Quoten).
Ja, es gibt auch Protokolle, die so eingereicht werden, wie sie geschrieben wurden. Diese sind meistens handschriftlich. Das waren in meinem Fall Prüfungsprotokolle, die ich parallel während der Prüfung geführt habe. Die werden so abgeheftet, wie sie geschrieben wurden. Sie dienen nur zur Gedächtnisstütze zwecks Notengebung.
Die Entscheidung für den Kandidaten fällt anhand von Version 2.
Anschließend wird Version 3 so hingebogen, dass man seinen Willen bekommt, aber die Vorgaben (angeblich) erfüllt waren.
Daher werden sich die geleakten Protokolle unter Umständen in den Punkten unterscheiden, an denen über BMG und Minister hergezogen wird, bzw. in einigen Formulierungen, die viel verraten, aber bereinigt würden in Version 3, weil verräterisch.
Hinweise darauf findet man in den Leaks zu Hauf:
Man spricht von “seinem” Verständnis von Cluster, als wenn es da nicht eine allgemeingültige Definition gäbe. Das besitzanzeigende Fürwort “seine” deutet an, dass man nicht Herrn Ds Meinung ist, zumal er auch immer nur Herr Drosten genannt wird.
Auch solle Anmerkungen würden (von mir) in einem finalen Protokoll definitiv getilgt werden:
Es gibt auch Hinweise, dass man interne Protokolle hatte und man bei Freigabe bereinigen würde:
In Sachen Literaturanalyse ist es natürlich spannend Version 2 und Version 3 zu vergleichen und zu analysieren was entfernt wurde und somit nur für den internen Gebrauch war. Das ist linguistisch sicherlich ein schönes Projekt. Zur historischen Analyse, was wirklich gelaufen ist, eignet sich Version 2 meiner persönlichen Meinung nach besser als eine bereinigte Version 3.
Und ja, das BMG würde sicherlich bereinigen:
Zudem liegen die original Word Dokumente auf https://www.rkileak.com/ vor. Wer fälscht, muss schon SEHR viel Mühe aufwenden, Anmerkungen verschiedener Personen zu simulieren, jeder Person einen eigenen Diktus zu geben und das auch noch fachlich korrekt zu fälschen. So viel Aufwand, nur um “den Widerstand” zu bespassen? Dann müsste man uns wirklich für sehr wichtig halten, um so einen Fälschungsaufwand zu betreiben, denn das Zusatzmaterial und die EMails müssen auch passend generiert werden. Extra EMails einrichten, damit man die EMails in den Zusatzmaterialien korrekt fälschen kann? Man könnte diese EMails auch einfach mal auf ihre Funktionalität hin testen.
Update 14.08.2024:
Das RKI hat die Echtheit des Leaks bestätigt:
Quelle: RKI bestätigt auf AfD-Anfrage: Ja, Daten aus dem Leak stammen aus unserem Haus (report24.news)
Ausgezeichnet!
Endlich erbarmt sich mal jemand des Offensichtlichen, nämlich dass Protokolle nicht nur saniert werden KÖNNEN, sondern auch tatsächlich glattgehobelt werden. Dies verdient eine gründliche linguistische Analyse. Schon in einem äußerlichen Versionsvergleich stellen Hombruch + Schreyer fest: "... Version vom 3. Januar 2023 unterscheidet sich von der ursprünglichen an 639 Stellen."
Es ließe sich jedoch noch viel mehr ausgraben:
Es gibt heute Protokoll-/Archivierungssoftware mit beeindruckend vielfältigem Funktionenprofil einschließlich Speech-to-Text/Diktat-Softwarekomponente.
Die Brisanz des Themas verlangt heutzutage eigentlich prinzipiell nach einer solch multifunktionalen Lösung im Interesse von Transparenz, Qualitätssicherung + Präventionslehren für die Zukunft, Methodenkritik „wissenschaftlicher“ Paradigmata, Identifizierung von Kausal- bzw. Haftungsverantwortlichkeiten und eben Filterungen:
Weit aussagekräftiger als stumpfe, bloß behauptete „Ergebnis“-Protokolle ohne jede fixierte Ergebnisgenese sind - ggf flexibel verdicht-/zusammenfassbare - Wortlaut-Protokolle im Rahmen eines revisionssicheren Archiv-/Protokollsystems und deren forensisch-linguistische mehrdimensionale Auswertung.
Dies sollte in einer ihres Namens werten Demokratie zukünftig Mindeststandard sein.
„Diskussion“? Ist dieser Terminus an den Fundstellen der RKI-Files überhaupt wahrheits- + sachgemäß gewählt? Wo ist überhaupt der Diskussionsverlauf/die Diskussionsgenese und das Diskussionsziel? Haben wir eventuell in sprachpsychopathologisch-linguistischer Perspektive damit zu rechnen, dass auch unter dem psychodynamischen Druck eines zwanghaften Gruppendenkens sich zB im RKI nicht nur unter kognitiv fraglich Ausgestatteten (inkl Protokollanten) ein Jargon (restriktiver Filtercode) etabliert hat, der gleich/ähnlich irreführend ist wie die unscharfen, verwaschenen, inkonsistenten bis hirnrissigen, in sich widersprüchlichen Absonderungen von Drosten?
Ich bewundere ihre Arbeit.
Vielen Dank!