Éric-Emmanuel Schmitt - Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran
Sunday Classic
Den Film fand ich einfach nur langweilig, er zog sich wie Kaugummi. Das Buch hingegen ist vollkommen anders. Die Geschichte eines Teenagers auf der Suche nach Liebe und seinem Platz in der Welt. Von seiner Mutter direkt nach der Geburt verlassen, von seinem Vater mehr schlecht als recht aufgezogen, wie ein Sklave, der den Haushalt führt, sucht Momo nach Liebe. Nach körperlicher Liebe bei den Huren der Gegend und nach seelischer Liebe bei Monsieur Ibrahim. Eigentlich ist Momo Jude, aber er weiß nichts von Religion. Erst als geistiger Ziehsohn und später als Adoptivsohn von Monsieur Ibrahim, sucht er nach dem richtigen Glauben für sich, obwohl Christentum, Judentum und der Muslimische Glauben sich letztendlich sehr ähneln und viele Protagonisten teilen.
Die Geschichte ist einerseits eine alltägliche, dann doch wieder nicht. Es passiert nicht viel und dann doch sehr viel auf einmal. Die Geschichte plätschert vor sich hin und ist dann doch zu schnell vorbei.
Eine ruhig dahinfließende Erzählung, unaufgeregt in einfachen Worten erzählt.
Die Vokabelannotationen der roten Reclam Reihe sind gut und richten sich nach dem Grund- und Aufbauwortschatz von 2000, anders als bei alten Reclam Bücher, die sich nach einem Wörterbuch aus dem 1950er Jahren richten und daher eher unpassende und fehlende Annotationen haben.
Ein Moderner Klassiker, den man gut und einfach lesen kann, wenn man mit dem Duolingo Kurs und dem ersten Assimil Buch durch ist. Mit solidem B2 Niveau kommt man gut durch das französische Original.