The Poor Clare erzählt die Geschichte der Bridget FitzGerald aus Sicht eines jungen, Londoner Anwalts, der mit einem ungewöhnlichen Fall betraut wurde. Er verpackt seine Untersuchungen in eine chronologische Erzählung der Ereignisse, die lange vor dem Beginn der eigentlichen Handlung, ihren Anfang genommen haben.
Bridget FitzGerald hatte viel Pech in ihrem Leben. Ihr Ehemann war ein Nichtsnutz, der kurz nach der Geburt der gemeinsamen Tochter starb. So nimmt Madam Starkey ihr ehemaliges Kindermädchen wieder bei sich in Lohn und Brot, mitsamt deren schönen Tochter Mary. Mit ihrem Ehemann Squire Starkey, einem ehemaligen Jakobiter, kehrt die Familie nach Starkey Manor in Irland zurück. Das Glück währt aber nicht lange. Mary FitzGerald ist ihrer Mutter Bridget zu ähnlich, beide sind sehr starke Persönlichkeiten und Mary braucht Abstand und Freiraum. Daher nimmt sie eine Stellung in Frankreich an. Bridget leidet unter der Trennung und verbittert, der einzige Trost ist Marys Hund, der unter der Trennung genauso leidet. Madam Starkey versucht Bridget zu helfen, verstirbt aber bald darauf genauso wie ihr Ehemann.
Bridget erbt das kleine Cottage, in dem sie lebt und verbringt ihre Tage von nun an alleine in Sorge um ihre Tochter, deren letzter Brief ihrer Mutter mitteilte, dass sie einen Gentleman heiraten würde, danach kamen aber keine weiteren Briefe mehr. Jahrelang wartet Bridget. Ihre herrische, verbitterte Art trägt ihr bald den Ruf einer Hexe ein, der sie bei allen Bewohnern im Umkreis gefürchtet macht. So wagt es auch keiner, sich dem Haus zu nähern, selbst als Bridget sich auf die Suche nach ihrer Tochter macht.
Die Suche nach Mary und was aus ihr Wurde, sind neben dem katholischen Glauben und der Macht des Fluches, ausgesprochen in tiefster Trauer, die Hauptmotive dieser Kurzgeschichte, die die Geschichte der FitzGeralds über drei Generationen erzählt. Diese Kurzgeschichte ist ein klassische Gothic Story mit den üblichen Zutaten: der katholische Glauben, ein Teil der Handlung spielt in einem katholischen Land auf dem Kontinent (Frankreich), Schlösser, Klöster, a cursed Maiden in distress und natürlich wahre Liebe.
Die Geschichte ist verwickelt, die meisten Figuren auf die eine oder andere Weise irgendwie miteinander verbunden, aber das wird es gegen Ende der Geschichte klar. Dazu noch der Parallelismus wie sehr sich Bridgets und das Schicksal ihrer Tochter zunächst gleichen, beide haben kein gutes Händchen in der Wahl ihres Ehemannes.
Dennoch ist diese Geschichte erneut eine Erzählung über eine starke Frau, die ohne einen Mann ihr Leben selbst bestimmt meistert und durch ihre Gabe in gewisser Weise sogar mächtig ist, so mächtig, dass sie einflussreiche Männer ruinieren kann, die glauben, dass sie mit Geld alles bereinigen können. Dass der Fluch in gewisser Weise auf die zurückfällt, ist Ironie des Schicksals und sie büßt dafür.
Die Geschichte erschien in drei Episoden als Fortsetzungsgeschichte 1856 in Charles Dickens „Household Words“ (13, 20, and 27 of December). In diesem Magazin erschienen schon Cranford und North and South.