Die kurios verquere Gedankenwelt der modRNA Gläubigen Teil 1
Drew Weissman - mRNA vaccines - a new era in vaccinology (2018)
Nachdem Karikó und Weissman nun doch noch den Nobelpreis bekommen haben, will ich mir mal ansehen, was die modRNA Gläubigen in ihrem Glaubenswahn so publiziert haben. Also einen Blick in ihrer vom Glauben vernebelten Hirne werfen und schauen, wo sie intellektuell falsch abgebogen sind.
Natürlich nicht das Gesamtwerk, sondern ausgewählte Reviews, wo sie ihr ganzes Wissen geballt formulieren.
Also ein Review pro Person, maximal.
Wenn ein Nobelpreisträger etwas veröffentlich, dann muss es doch stimmen, oder?
Schauen wir uns mal näher an, was Weissman in einem Review aus dem Jahr 2018 zum damaligen Forschungsstand der mRNA-Vaccine geschrieben hat, also 3 Jahre bevor die Sumpfsuppe auf dem Markt geworfen wurde.
Wir nehmen uns in diesem Oberseminar/Hauptseminar Proteinbiochemie also folgendes Paper vor und führen einen Realitätscheck durch:
Pardi N, Hogan MJ, Porter FW, Weissman D. mRNA vaccines - a new era in vaccinology. Nat Rev Drug Discov. 2018 Apr;17(4):261-279. doi: 10.1038/nrd.2017.243. Epub 2018 Jan 12. PMID: 29326426; PMCID: PMC5906799. https://www.nature.com/articles/nrd.2017.243
Da das Review 2018 erschien im Januar erschienen ist, können also sicherlich getrost davon ausgehen, dass Ugur es kannte (hoffe ich jetzt einfach mal in meiner jugendlichen Naivität) bzw. sein Senior Vice President Karikó die Arbeiten ihres ehemaligen Kollegen Weissman zumindest auf dem Schirm hatte, zumal sie in diesem Review auch ständig zitiert wird.
EN: As mRNA is a non-infectious, non-integrating platform, there is no potential risk of infection or insertional mutagenesis. Additionally, mRNA is degraded by normal cellular processes, and its in vivo half-life can be regulated through the use of various modifications and delivery methods. The inherent immunogenicity of the mRNA can be down-modulated to further increase the safety profile
DE: Da mRNA eine nicht-infektiöse, nicht-integrierende Plattform ist, besteht kein potenzielles Risiko einer Infektion oder Insertionsmutagenese. Außerdem wird mRNA durch normale zelluläre Prozesse abgebaut, und ihre In-vivo-Halbwertszeit kann durch verschiedene Modifikationen und Verabreichungsmethoden reguliert werden. Die inhärente Immunogenität der mRNA kann heruntermoduliert werden, um das Sicherheitsprofil weiter zu verbessern.
Hier wären wir wieder im Bereich Theorie und Praxis.
Weissman hat recht, auch wenn das viele Kritiker der mRNA Plattform vielleicht nicht hören wollen. mRNA (das, was BioNTech gerne auch uRNA nennt) repliziert nicht und insertiert nach aktuellem Wissensstand nicht. Es gibt aktuell keinen Laborbeweise, der einen Nachweis der Insertion eines revers transkribierten modRNA Moleküls in die DNA belegen würde.
Reine bio-mRNA/uRNA wäre also wirklich kein Problem gewesen, außer, dass sie halt fies immunogen gewesen wäre, weil das Immunsystem sie als virale RNA erkannt hätte und hochgedreht wäre.
Was die Halbwertszeit angeht, ja, das scheint man für mRNA messen zu können[1]. Wie das für modRNA aussieht, ist aber eine andere Geschichte zumal die von Moderna angegebenen Halbwertszeiten[2] vom max. ca. 60h, die in einer daraus resultierenden maximalen Expressionsdauer von 14 Tagen irgendwie nicht der in vivo gemessenen Realität von28[3] - 30 Tagen[4] bis 8 Wochen[5] entsprechen.
Man kann jetzt natürlich argumentieren, dass man bei einer Halbwertzeiten nie bei 0 ankommt, weil sie sich der 0 asymptotisch nähent und diese nie erreichen. Das sind aber mathematische Spitzfindigkeiten, die an der biologischen Realität vorbei gehen.
EN: Various modifications make mRNA more stable and highly translatable
DE: Verschiedene Modifikationen machen mRNA stabiler und sehr gut (in Protein) übersetzbar.
Dann ist es aber halt keine mRNA mehr sondern modRNA. Das ist dann der kleine, aber feine biologische und sprachliche Unterschied.
Über die möglichen Einflüsse dieser Modifikationen auf die Proteinfaltung und Proteinmenge[6] und den Einfluss der Proteinmenge auf die Proteinstabilität[7] habe ich mich bereits ausführlich in anderen Substacks bereits detailliert geäußert. Ganz abgesehen davon, dass die Verwendung dieser exotischen Nucleotide noch einen ganzen Rattenschwanz an diversen Gesundheitsproblemen nach sich ziehen könnte, wozu ich mich auch schon ausführlich in zwei Substacks[8] [9] geäußert habe.
EN: Efficient in vivo delivery can be achieved by formulating mRNA into carrier molecules, allowing rapid uptake and expression in the cytoplasm.
DE: Eine effiziente In-vivo-Verabreichung kann erreicht werden durch die Formulierung von mRNA in Trägermolekülen, die eine schnelle Aufnahme und Expression im Zytoplasma ermöglichen
Dieser Satz enthält direkt mehrere Fehler und widerspricht sich in sich selbst:
1. Welche zelluläre Translationsmaschinerie meint er? Er redet vom Zytosol, ABER posttranslationale Modifikationen werden im Golgi-Apparat durchgeführt. Das ist also ein Oxymoron wie weißer Schimmel oder gerade Kurve.
2. Es ist mitnichten sicher, dass das Protein richtig gefaltet wird. Da gibt es ein Übersichtsbild, das ich Weissman gerne nahelegen würde, damit er nicht das ganze Paper[10] oder meine bereits erwähnten Substacks lesen muss:
An dieser Stelle müssen wir uns in die Niederungen der Vorlesung „Einführung in die Zellbiologie“, die man im ersten Semester hören muss, begeben.
Es gibt zwei Orte in der Zelle, wo Proteine hergestellt werden. ZWEI ORTE, Hergottnochmal!
1. Das erwähnte Zytoplasma, also die Zellflüssigkeit auch Cytosol genannt (Biologen lieben die babylonische Sprachverirrung auch)
2. Den Golgi Apparat, den der Autor irgendwie ignoriert und KEIN EINZIGES MAL auch nur erwähnt.
Proteine werden nämlich nicht einfach so von magischer Hand in der Zellflüssigkeit produziert und gut is. DAS ist die Sichtweise der Prokaryotenbiologie. Bei Bakterien ist das also durchaus so.
Wir haben es hier aber mit Eukaryoten und somit Lebewesen mit Zellkern zu tun, und die haben noch den Golgi-Apparat, der ein Beispiel für Grabsteinbiologie ist, weil er nach dem italienischen Pathologen Camillo Golgi benannt ist.
Die Tücke liegt halt im Detail. Wenn man bei den Gedankenkonstrukten der modRNA Gläubigen mal ein wenig nachbohrt, merkt man riesige Lücken im Bereich des Stoffes des ersten Semesters bzw. der gymnasialen Oberstufe (wieder einmal). Das ist schon ein echter Fortschritt zur Immunbiologie der Mittelstufe, die auch ignoriert wurde, ist aber immer noch Grundwissen.
Ich zitiere hier nun gekürzt aus dem Campbell Biologie 10. Auflage S. 141ff, würde aber auch im alten Campbell 1. Auflage so ähnlich drinnen stehen, denn der Herr Golgi entdeckte diesen Golgi- Apparat 1875. Soooooooooooo alt, ist das Wissen, das die mod-RNA Gläubigen ignorieren.
„Das endoplasmatische Reticulum (ER) ist ein ausgedehntes Netzwerk aus Membranen, das in vielen eukaryotischen Zellen mehr als die Hälfte der Gesamtmembranfläche stellt […].
Man unterscheidet zwei funktionell verschiedene Bereich des ER, die kontinuierlich ineinander übergehen können. Das glatte ER verdankt seinen Namen der Tatsache, dass sich an diesen Membranbereichen keine außen anhaftenden Ribosomen finden. Das raue ER trägt auf seiner Membranaußenseite Ribosomen, die diesen Membranbereichen in elektronenmikroskopischen Bildern ein raues, körniges Aussehen verleihen. […]
Die Funktionen des rauen ER
[…] Schon während der Synthese wird die Polypeptidkette cotranslational durch ein von einem speziellen Porenkomplex in der ER-Membran gebildeten Öffnung in das Lumen des Organells geschleust. […]
Die Proteine des sekretorischen Weges unterscheiden sich bezüglich ihres Transports in das ER-Lumen von den an freien Ribosomen gebildeten cytosolischen Proteinen. Sekretorische Proteine verlassen das ER verpackt in Vesikel, […].
Über die Produktion sekretorischer Proteine hinaus ist das raue ER allgemein der Syntheseort für neue Membranen. […] Künftige Membranproteine werden in den meisten Fällen cotranslational gefaltet, in die Membran insertiert und durch hydrophobe Wechselwirkungen verankert. […]
Was hat dieses gekürzte Zitat aus der Bibel der Biologen, dem Campbell, nun mit der Sumpfsuppe zu tun?
Das Spike sollte eigentlich einen Transmembranhaken haben, der es in der Membran verankert… Daran erinnern wir uns noch ganz vage, weil, hat ja nicht funktioniert.
Wo werden Transmembranproteine hergestellt?
Im Zytoplasma (=Cytosol) wie der Nobelpreisträger Weissman behauptet oder vielleicht eher im Golgi-Apparat, der zugleich das Logistikzentrum der Zelle ist und somit Proteine per Paket (=Exosom) versendet?!
Schauen wir uns doch mal die Daten an:
Das Spike konnte auch an der Oberfläche von Exosomen gefunden werden[11]
Das Lustige daran ist, dass man das als einen „Neuen Mechanismus der Immunaktivierung durch mRNA Vaccine“ bezeichnet. ABER ERNEUT: das ist 100 Jahre alter Lehrbuchinhalt.
NATÜRLICH wird man das Spike Protein auf der Oberfläche von Transportvesikeln finden, weil es ja einen Transmembranhaken haben sollte und somit vom Golgi- Apparat produziert (oder zumindest modifiziert) und über Vesikel verschickt wird. Was ist daran bitte neu?
Das erklärt auch, warum man freies Spike im Blut findet[12]…
Kommst Du selbst darauf geneigter Leser?
Vielleicht, weil einige der Spike-Proteine, statt im rauen ER im Cytosol von freien Ribosomen gebaut werden und die keinen Transmembranhaken verbauen, weil das vielleicht die Aufgabe der Ribosomen im rER ist?
Das würde nahelegen, dass die Produktion eines Proteins mit Transmembrandomäne allein durch freie Ribosomen im Cytosol halt schon rein vom biologischen Konzept her nicht funktionieren kann?
Damit hat man zwangsläufig freies Spike im Blut, da Zellen, die fremdes Protein produzieren, verschieden große Bruchstücke der Produktion über den MHC QM/QS-Mechanismus auf der Oberfläche präsentieren, und anschließen zerstört werden, weil sie zellfremde Eiweiße hergestellt haben (da ist sie wieder, die Immunbiologie er Mittelstufe). Das Spike ohne Transmembranhaken, welches von freien Ribosomen im Cytosol hergestellt wurde, wird damit in die Blutbahn freigesetzt. Et voilà. Einfach vorhersagbar und das anhand eines Lehrbuchs des Grundstudiums Biologie.
Man hat also vorhersehbarer Weise recht bald sowohl freies Spike, wegen durch T-Zellen ermordeter Zellen, in der Blutbahn, als auch Spike in der Membran von Exosomen/Transportvesikeln.
Aber seit Corona kann man ja uraltes Lehrbuchwissen wieder neu in „wissenschaftlichen“ Journals veröffentlichen.
DAS Problem mit dem Golgi hatte unser Herr Nobelpreisträger leider so gar nicht auf dem Schirm und das bestätigt er in seiner Ignoranz noch zwei weitere Male (ganz abgesehen davon, dass das Wort Golgi in seinem Review durch Abwesenheit glänzt):
EN: Once the mRNA transits to the cytosol, the cellular translation machinery produces protein that undergoes post-translational modifications, resulting in a properly folded, fully functional protein.
DE: Sobald die mRNA in das Zytosol gelangt, produziert die zelluläre Translationsmaschinerie ein Protein, das posttranslationale Modifikationen erfährt, die zu einem richtig gefalteten, voll funktionsfähigen Protein führen.
EN: Exogenous mRNA must penetrate the barrier of the lipid membrane in order to reach the cytoplasm to be translated to functional protein.
DE: Exogene mRNA muss die Barriere der Lipidmembran durchdringen, um in das Zytoplasma zu gelangen und dort in funktionelles Protein übersetzt zu werden.
Diese Wiederholung der Produktion im Cytosol und das noch zweimal entlarvt die eklatante Naivität der modRNA Gläubigen und ihre mehr als rudimentäre Vorstellung von Proteinproduktion in der Zelle noch weit unterhabt der Grundkenntnisse des ersten Semesters.
An dieser Stelle bleibe ich mit einem sehr großen Fragezeichen zurück:
Wie und wo wird das Spike-Protein produziert? Im Cytosol? Im Golgi? Im Cytosol und dann im Golgi nachmodifziert? Woher weiß die Zelle, was sie zu tun hat? Wurden die entsprechenden Signale in die modRNA kodiert? Weiß man überhaupt für humane Zellen im Detail, welche Proteine wo exakt hergestellt werden und warum? Welche Folgen hat es auf die Faltung, wenn ein Protein an der falschen Stelle produziert wird und man das auch von Anfang an wusste?
Die Details findet man in einem australischen FOIA- Dokument: https://www.tga.gov.au/sites/default/files/foi-2389-06.pdf
In diesem Bild leuchtet einem das ER/der Golgi bereits mit einem FRET Signal entgegen, welches einen Energietransfer zischen dem grünen Farbstoffs des S1 und dem roten Farbstoff des ER/Golgi andeutet. D.h. die farbstoffmarkierten Strukturen sind so nahe beieinander, dass sie Energie austauschen, der zu einer Farbverschiebung führt. Hier ins Gelbliche.
Und falls man s/w gedruckt hat und das nicht sehen würde, steht es zur Sicherheit auch im Text, 2x sogar:
“Das exprimierte S-Protein wurde mit einem Marker des endoplasmatischen Retikulums (ER) kolokalisiert, was darauf schließen lässt, dass das S-Protein im ER synthetisiert und für die Oberflächenexpression oder Sekretion verarbeitet wird.“
“Es wurde eine Ko-Lokalisierung des S-Protein-Antigens mit einem ER-Marker festgestellt, was darauf hindeutet, dass das S-Protein im ER prozessiert wird innerhalb des ER prozessiert wird (Abbildung 2-19).”
EN: mRNA vaccines can be administered repeatedly
DE: mRNA Vakzine können wiederholt verabreicht werden.
Die Frage an dieser Stelle ist: wovon redet er? mRNA im Sinne von modRNA oder mRNA im Sinne von uRNA? Und natürlich kann man sie mehrfach verabreichen. Stellt sich nur die Frage, ob das gesund ist, Schaden verursacht und Langzeitschäden verursacht. Man kann diverse Gifte mehrfach und wiederholt verabreichen. Nur, irgendwann ist es einmal zu viel. Bei dem einen dauert es länger bei dem anderen reicht ein Schuss. Russisch Roulette nennt man so etwas.
Naja, gut, ganz unbedarft ist Drew dann doch nicht:
EN: The codon usage additionally has an impact on protein translation. Replacing rare codons with frequently used synonymous codons that have abundant cognate tRNA in the cytosol is a common practice to increase protein production from mRNA, although the accuracy of this model has been questioned. Enrichment of G:C content constitutes another form of sequence optimization that has been shown to increase steady-state mRNA levels in vitro and protein expression in vivo.
DE: Die codon usage von Codons hat außerdem Auswirkungen auf die Proteintranslation. Das Ersetzen seltener Codons durch häufig verwendete synonyme Codons, für die es im Zytosol reichlich kognitive tRNA gibt, ist eine gängige Praxis, um die Proteinproduktion aus mRNA zu erhöhen, obwohl die Genauigkeit dieses Modells in Frage gestellt wurde. Die Anreicherung des G:C-Gehalts stellt eine weitere Form der Sequenzoptimierung dar, die nachweislich die Steady-State-mRNA-Spiegel in vitro und die Proteinexpression in vivo erhöht.
GENAU! Das kennt man unter # #COptiGate und das habe ich bereits in einem älteren Artikel[13] ausführlichst behandelt. Ein einziger Austausch eines solchen Codons kann bewirken, dass ein Protein ein komplett anderes Substrat verstoffwechselt, oder nicht mehr funktioniert, falsch faltet… Das nennt Drew „die Genauigkeit des Modells in Frage stellen“ obwohl er im Prinzip schon weiß, dass das Herumpfuschen an den Codons unschöne Folgen auf das resultierende Protein haben kann.
Und Drew gibt sogar selbst Beweise für die Warnung, die ignoriert wurde, man kann es kaum glauben:
EN: Although not fully clear, the discrepancies between the findings of Karikó and these authors may have arisen from variations in RNA sequence optimization, the stringency of mRNA purification to remove dsRNA contaminants and the level of innate immune sensing in the targeted cell types.
DE: Obwohl die Diskrepanzen zwischen den Ergebnissen von Karikó und diesen Autoren nicht ganz klar sind, könnten sie auf Unterschiede bei der Optimierung der RNA-Sequenz, der Strenge der mRNA-Reinigung zur Entfernung von dsRNA-Verunreinigungen und dem Grad der angeborenen Immunabwehr in den Zielzelltypen zurückzuführen sein.
Andere Autoren (zwei an der Zahl) wiedersprechen Katalins Ergebnissen. Und die Ursachen dieser Diskrepanz sind unklar. Daher: Immer vorwärts niemals zurück und ab mit der Plörre in jeden Arm, weil 2:1… Karikó hat sicher mit einer 1/3 Chance Recht?
Drew kennt auch die anderen Probleme, die ich angesprochen habe[14] [15], dieser Verschwörungsschwurbler.
EN: […] it is also possible that these forms of sequence engineering could affect mRNA secondary structure, the kinetics and accuracy of translation and simultaneous protein folding and the expression of cryptic T cell epitopes present in alternative reading frames. All these factors could potentially influence the magnitude or specificity of the immune response.
DE: Es ist auch möglich, dass diese Formen des Sequenz-Engineerings die mRNA-Sekundärstruktur, die Kinetik und Genauigkeit der Translation und die gleichzeitige Proteinfaltung sowie die Expression kryptischer T-Zell-Epitope in alternativen Leserahmen beeinflussen könnten. All diese Faktoren könnten möglicherweise das Ausmaß oder die Spezifität der Immunantwort beeinflussen.
Und obwohl Drew 2018 genau davor warnt, macht Ugur es trotzdem, weil er es halt besser weiß (oder eben nicht).
EN: Although the paradoxical effects of innate immune sensing on different formats of mRNA vaccines are incompletely understood, some progress has been made in recent years in elucidating these phenomena
DE: Obwohl die paradoxen Auswirkungen der angeborenen Immunabwehr auf verschiedene Formate von mRNA-Impfstoffen unvollständig verstanden sind, wurden in den letzten Jahren einige Fortschritte bei der Aufklärung dieser Phänomene gemacht.
Eine sehr höfliche Formulierung von „Wir haben keine Ahnung, aber arbeiten daran“.
Ob zwei Jahre genug waren, diese paradoxen Effekte zu verstehen?
EN: Enzymatically synthesized mRNA preparations contain double-stranded RNA (dsRNA) contaminants as aberrant products of the IVT reaction. […] Recognition of IVT mRNA contaminated with dsRNA results in robust type I interferon production, […] leading to the inhibition of translation and the degradation of cellular mRNA and ribosomal RNA, respectively. Karikó and colleagues have demonstrated that contaminating dsRNA can be efficiently removed from IVT mRNA by chromatographic methods such as reverse-phase fast protein liquid chromatography (FPLC) or high-performance liquid chromatography (HPLC). Strikingly, purification by FPLC has been shown to increase protein production from IVT mRNA by up to 1,000-fold in primary human DCs. Thus, appropriate purification of IVT mRNA seems to be critical for maximizing protein (immunogen) production in DCs and for avoiding unwanted innate immune activation.
DE: Enzymatisch synthetisierte mRNA-Präparate enthalten doppelsträngige RNA-Verunreinigungen (dsRNA) als abweichende Produkte der IVT-Reaktion. Die Erkennung von IVT-mRNA, die mit dsRNA kontaminiert ist, führt zu einer robusten Typ-I-Interferon-Produktion, [...] was zur Hemmung der Translation und zum Abbau der zellulären mRNA bzw. der ribosomalen RNA führt. Karikó und Kollegen haben gezeigt, dass kontaminierende dsRNA durch chromatographische Methoden wie Reverse-Phase Fast-Protein Liquid Chromatography (FPLC) oder High-Performance Liquid Chromatography (HPLC) effizient aus IVT mRNA entfernt werden kann. Es hat sich gezeigt, dass die Aufreinigung mittels FPLC die Proteinproduktion aus IVT mRNA in primären menschlichen DCs um das bis zu 1.000-fache erhöht. Eine geeignete Aufreinigung der IVT-mRNA scheint also entscheidend zu sein, um die Proteinproduktion (Immunogen) in DCs zu maximieren und eine unerwünschte Aktivierung des angeborenen Immunsystems zu vermeiden.
DC= dendritische Zellen / dendritic cells
IVT = in vitro translation / Produktion in zellfreien Systemen = verflüssigten Darmbakterienleichen = Produktionsverfahren 2
Was ist schon so schlimm an dsRNA?
Das nennt sich RNA Interferenz Technologie (RNAi) und wird dazu verwendet, Gene abzuschalten[16].
Unkontrolliertes abschalten von Genen aufgrund von zufälligen dsRNA Strängen klingt mir irgendwie ungesund.
Und das wissen der Drew und die Katalin auch.
Daher hat die Katalin, die für BioNTech als Senior Vice President arbeitete, als die Plörre entwickelt wurde, 2011 ein Reinigungsverfahren entwickelt, wie man diese dsRNA entfernt[17]. Und das sogar selbstpersönlich als Erstautor, sie stand also an der Bench und hat selbst mit ihren eigenen Händen daran gearbeitet. Sie weiß also im Detail, wie das geht.
Dieses Verfahren haben sich dann sowohl BioNTech/Pfizer als auch Moderna gespart.
Also, sie haben es nicht gemacht.
Obwohl sie wussten, dass es ENTSCHEIDEND ist.
Wäre vielleicht zu teuer, zu langsam, zu aufwändig gewesen? Wer weiß.
Katalin ist da auch nicht reingegrätscht, um das zu korrigieren.
Trotzdem hat sie den Nobelpreis bekommen.
Sachen gibt’s.
Man kann es aber auch versuchen positiv zu sehen. Hätten sie mittels HPLC gereinigt, was auch im industriellen Maßstab möglich ist[18], wäre 1000x mehr Spike produziert worden. Das wäre auch unschön gewesen, schätze ich.
EN: Single-stranded oligoribonucleotides and their degradative products are detected by the endosomal sensors Toll-like receptor 7 (TLR7) and TLR8 (REFS 40,41), resulting in type I interferon production.
DE: Einzelsträngige Oligoribonukleotide und ihre Abbauprodukte werden von den endosomalen Sensoren Toll-like receptor 7 (TLR7) und TLR8 erkannt, was zur Produktion von Typ-I-Interferon führt.
Was stand im Zitat dafür über Typ I Interferon noch einmal?
„Die Erkennung von IVT-mRNA, die mit dsRNA kontaminiert ist, führt zu einer robusten Typ-I-Interferon-Produktion, [...] was zur Hemmung der Translation und zum Abbau der zellulären mRNA bzw. der ribosomalen RNA führt.“
Sind das jetzt zwei getrennte Mechanismen oder überschneiden die sich?
Signalwege fand ich schon an der Uni schrecklich. Das ist so gar nicht mein Ding. Zu unübersichtlich, zu viele Unbekannte und Lücken.
Also neben dsRNA ist ssRNA auch nicht gut. Beide führen zu unangenehmen Nebenwirkungen.
Und daher hat man sich den Produktionsschritt, diese zu entfernen, sicherheitshalber gespart und lieber die 2,5x höhere Nebenwirkungsrate in Kauf genommen[19].
OK, ich will jetzt nicht unfair sein.
EN: Nucleoside modification also partially suppresses the recognition of dsRNA species.
DE: Die Nukleosidmodifikation unterdrückt auch teilweise die Erkennung von dsRNA-Spezies.
D.h. ohne die Verwendung des N1-Methylpseudouridin (m1Ψ) wäre es nicht nur ein Faktor 2,5 gewesen, sondern noch schlimmer.
Und außerdem schreibt Drew:
EN: Once the mRNA is synthesized, it is processed though several purification steps to remove reaction components, including enzymes, free nucleotides, residual DNA and truncated RNA fragments.
DE: Sobald die mRNA synthetisiert ist, durchläuft sie mehrere Reinigungsschritte, um Reaktionsbestandteile wie Enzyme, freie Nukleotide, Rest-DNA und verkürzte RNA-Fragmente zu entfernen.
Was man halt nicht gemacht hat, weil das wohl bisher nur in Labormaßstab (laboratory scale (S. 274)) tatsächlich gemacht wurde und nicht in der Großproduktion, was aber möglich gewesen wäre.
Drew kennt sogar die Probleme mit der Größe der kolloidalen Partikel in der Plörre und dass die, je nach Größe in einem anderen Organ landen:
EN: The type of mRNA carrier and the size of the mRNA–carrier com[1]plex have also been shown to modulate the cytokine profile induced by mRNA delivery.
DE: Es hat sich gezeigt, dass die Art des mRNA-Trägers und die Größe des mRNA-Trägerkomplexes auch das durch die mRNA-Übertragung induzierte Zytokinprofil beeinflussen.
Und daher hat man gleich zwei verschiedene Nanolipidplattformen parallel auf die Menschheit losgelassen und einen für den Produzenten möglichst stressfreie Größenbereich des Trägerkomplexes/Koloidsystems gewählt, damit zumindest irgendwelche der kolloidalen Teilen das richtige Ziel erreichen?
EN: Direct injection of mRNA is comparatively rapid and cost-effective, but it does not yet allow precise and efficient cell-type[1]specific delivery, although there has been recent progress in this regard.
DE: Die direkte Injektion von mRNA ist vergleichsweise schnell und kostengünstig, ermöglicht aber noch keine präzise und effiziente zelltypspezifische Verabreichung, obwohl es in letzter Zeit Fortschritte in dieser Hinsicht gegeben hat.
Drew weiß also zumindest, dass die Größe der kolloidalen Partikel Einfluss auf das Ziel hat, das angesteuert wird aber ansonsten sieht es mit Zelltypspezifität bei der Verabreichung eher schlecht aus.
Ob die zwei Jahre gereicht haben, einen ausreichenden Fortschritt zu erzielen?
Eher nicht, würde ich sagen[21]:
Es sei denn, Leber, Milz, Nebenniere, Knochenmark und Ovarien waren Ziel der Pörre.
Dass das ein Problem ist, weiß auch der Drew und das schreibt er auch selbst in seinem Review:
EN: Systemically delivered mRNA–LNP complexes mainly target the liver […], and intradermal, intramuscular and subcutaneous administration have been shown to produce prolonged protein expression at the site of the injection. The mechanisms of mRNA escape into the cytoplasm are incompletely understood, not only for artificial liposomes but also for naturally occurring exosomes. Further research into this area will likely be of great benefit to the field of therapeutic RNA delivery.
The magnitude and duration of in vivo protein production from mRNA–LNP vaccines can be controlled in part by varying the route of administration. Intramuscular and intradermal delivery of mRNA–LNPs has been shown to result in more persistent protein expression than systemic delivery routes.
DE: Systemisch verabreichte mRNA-LNP-Komplexe zielen hauptsächlich auf die Leber ab [...], und es hat sich gezeigt, dass die intradermale, intramuskuläre und subkutane Verabreichung zu einer verlängerten Proteinexpression am Ort der Injektion führt. Die Mechanismen des Entweichens von mRNA in das Zytoplasma sind noch nicht vollständig geklärt, und zwar nicht nur bei künstlichen Liposomen, sondern auch bei natürlich vorkommenden Exosomen. Weitere Forschungen auf diesem Gebiet werden wahrscheinlich von großem Nutzen für den Bereich der therapeutischen RNA-Verabreichung sein.
Das Ausmaß und die Dauer der In-vivo-Proteinproduktion von mRNA-LNP-Impfstoffen kann zum Teil durch Variation des Verabreichungswegs gesteuert werden. Es hat sich gezeigt, dass die intramuskuläre und intradermale Verabreichung von mRNA-LNPs zu einer nachhaltigeren Proteinexpression führt als systemische Verabreichungswege.
OK, Drew weiß also, das Zeugs landet unter anderem in der Leber, wo es nicht hinsoll, weil es soll ja in der Einstichstelle verbleiben.
Drew weiß, dass die Größe der Liposomalen Partikel Einfluss auf das Zielorgan hat.
Drew weiß auch, dass die Tiefe des Einstichs in den Muskel Einfluss auf den Zielort hat, auch wenn er das ein wenig verklausuliert schreibt. „Variation des Verabreichungswegs“ kann nämlich nicht nur systemisch oder intramuskulär sein, was ohnehin egal ist, weil sich alles, was in den Muskel gespitzt wird, ohnehin über die Lymphe systemisch verteilt.
„A Mother’s Anthem“ hatte da etwas detaillierter[22] dazu veröffentlich. Karikó, Weissman und der Erstautor diese Reviews, das ich hier gerade zerlege, haben 2015 6 verschiedene Varianten getestet[23].
Leider hat man vergessen, die Zulassungsbehörden auf den Umstand hinzuweisen, dass die Tiefe des Einstichs in den Muskel Einfluss darauf hat, wo die Plörre landet. Hätte Karikó, die zum Zeitpunkt der Zulassung für BioNTech arbeitete, eigentlich wissen müssen, sie steht ja auf dem entsprechenden Paper mit drauf.
Opus.
Sicherlich nur ein Versehen.
Genauso ein Versehen, wie das Weglassen des HPLC Reinigungsschrittes.
Man wollte die Ärzte nicht auch noch damit überfordern, dass sie vorsichtig bei der Einstichtiefe sein müssen.
Und ja, das Produkt kann aus der Zelle flüchten und man hat keine Ahnung warum und wie das passiert, aber man hat es beobachtet in vivo, über einen recht langen Zeitraum[24] von 28 Tagen. Hätte man das nur vorher gewusst.
Oups.
Wusste man.
Und zwar bereits 2018.
Was für eine Überraschung.
Oder auch nicht.
Und daher wiederholt Drew das sogar noch einmal auf S. 272 des Reviews:
EN: Another important issue is the biodistribution of mRNA vaccines after systemic delivery. Certain cationic LNP-based complexing agents delivered intravenously traffic mainly to the liver.
DE: Ein weiteres wichtiges Thema ist die Biodistribution von mRNA-Impfstoffen nach systemischer Verabreichung. Bestimmte kationische LNP-basierte Komplexbildner, die intravenös verabreicht werden, gelangen hauptsächlich in die Leber.
Drew wusste sogar noch einiges mehr:
EN: Systemic administration of mRNA vaccines is not common owing to concerns about aggregation with serum proteins and rapid extracellular mRNA degradation;
DE: Die systemische Verabreichung von mRNA-Impfstoffen ist nicht üblich, da Bedenken wegen der Aggregation mit Serumproteinen und des schnellen extrazellulären mRNA-Abbaus bestehen;
Das Zeug kann also mit dem Serum aggregieren, wenn man nicht aspiriert und das in den Blutkreislauf gerät? Wie gut, dass man davor nicht gewarnt hat und auch die Aspiration abgeschafft hat.
Und wo wir schon dabei sind, geht er auch verklausuliert chemisch ins Detail:
EN: […] the lipid-to-mRNA ratio, and thus the net charge of the particles, has a profound impact on the biodistribution of the vaccine. While a positively charged lipid particle primarily targeted the lung, a negatively charged particle targeted DCs in secondary lymphoid tissues and bone marrow.
DE: […] das Verhältnis von Lipid zu mRNA und damit die Nettoladung der Partikel hat einen tiefgreifenden Einfluss auf die biologische Verteilung des Impfstoffs. Während ein positiv geladenes Lipidpartikel in erster Linie auf die Lunge abzielt, zielt ein negativ geladenes Partikel auf DCs in sekundären lymphatischen Geweben und im Knochenmark ab.
Was das bedeutet kann man im Detail kann man das bei Robert Malone nachlesen[25].
Ganz kurz zusammengefasst heißt es aber:
Die RNA ist wegen der Phosphatreste NEGATIV geladen.
Das ALC-0315 (BioNTech/Pfizer) bzw. SM-102 ist POSITIV geladen, weil kationionisches = positiv geladenes Nanolipid
Damit sich Partikel nicht ladungstechnisch abstoßen sind da neutrale Partikel als Puffer dazwischen, wie das pegylierte Nanolipid und Cholesterol.
Schmeißt man das zusammen, dann setzen sich die kolloidalen Kügelchen wegen der Ladungen spontan zusammen. In der Mitte die negative RNA, darum herum die positiven Nanolipide und die isolierenden neutralen Substanzen.
Brutto/Netto kennt man von den steuern. Brutto = vor dem Abzug, Netto = was über bleibt.
Wenn man negative RNA und positive/kationische Nanolipide mixt und das nicht so wirklich 1:1 passt, kann einen netto negative oder positive Ladung über bleiben je nach dem, was überwiegt in der Mischung, RNA oder kationische Lipide.
Diese Ladung hat Einfluss darauf, wo die Plörre landet. Positiv geladene in der Lunge (weniger RNA als Lipide drum herum) oder negativ geladene (mehr RNA im Kügelchen, als laut der kationischen Nanolipide drinnen sein sollten) in den Dendritischen Zellen oder Lymphknoten (wo sie laut er Theorie am besten hin sollten, weil man wollte dendritische Zellen beladen, um das Immunsystem zu aktivieren, so ganz ursprünglich einmal) oder im Knochenmarkt, wo die Stammzellen und blutbildenden Zellen leben, die ganz viele ACE2 Rezeptoren auf ihrer Oberfläche haben. Wenn man also optimal die dendritischen Zellen erwischt, erwischt es auch die Lymphknoten und das Knochenmark. Ob das so gut ist, sei mal dahingestellt.
Drew weiß also, dass die Größe der Partikel, ihre Ladung und wie tief in den Muskel sie gestochen werden, dass das alles beeinflusst, wo das Zeugs letztendlich im Körper endet.
Daher hat BioNTech als Subunternehmer für dich Mischung der Plörre Firmen beauftragt, die vorher nur Cremes hergestellt haben und keinerlei Erfahrung mit dieser Art Produkt hatten, wie Dermapharm / Mibe und Allergopharma[26]. Was kann schon schiefgehen, wenn Hautcremeproduzenten nun ein Produkt herstellen, das injiziert wird?
Denn es gibt ja noch potentielle andere Probleme bei der Herstellung, über die der Hersteller die Behörden nicht wirklich in Kenntnis gesetzt hat.
EN: The manufacturing process is sequence independent and is primarily dictated by the length of the RNA, the nucleotide and capping chemistry and the purification of the product; however, it is possible that certain sequence properties such as extreme length may present difficulties (D.W., unpublished observations).
DE: Der Herstellungsprozess ist sequenzunabhängig und wird in erster Linie durch die Länge der RNA, die Nukleotid- und Capping-Chemie und die Reinigung des Produkts bestimmt; es ist jedoch möglich, dass bestimmte Sequenzeigenschaften, wie z. B. eine extreme Länge, Schwierigkeiten bereiten (D.W., unveröffentlichte Beobachtungen).
In Sachen Eiweiß ist das Spike schon ein echt großer Trümmer und gehört zu den eher größeren Exemplaren Protein. Ob diese RNA-Länge schon Probleme bereitet?
Über die Länge, ab der es kritisch wird, verliert der Autor kein Wort. Belege fehlen, aber er hat es wohl beobachtet.
Was die Sicherheit angeht, ist Drew irgendwie anderer Meinung als die Zulassungsbehörden, wie es aussieht:
EN: Because mRNA falls into the broad vaccine category of genetic immunogens, many of the guiding principles that have been defined for DNA vaccines and gene therapy vectors can likely be applied to mRNA with some adaptations to reflect the unique features of mRNA.
DE: Da mRNA in die weit gefasste Impfstoffkategorie der genetischen Immunogene fällt, können viele der Leitprinzipien, die für DNA-Impfstoffe und Gentherapievektoren definiert wurden, wahrscheinlich auch auf mRNA angewendet werden, wobei einige Anpassungen vorgenommen werden müssen, um die einzigartigen Merkmale der mRNA zu berücksichtig
Ob er jetzt mRNA/uRNA oder mRNA/modRNA meint, ist mir nicht ganz klar. Die Regulierungsbehörden haben sich nämlich entschieden diese genetischen Immunogene, die laut Weissman unter DNA-Impfstoffe und Gentherapie fallen, als normale Impfstoffe zu behandeln, ohne die entsprechenden Sicherheitsmaßnehmen, die sonst gegolten hätten. Was kann da schon schiefgehen.
EN: The requirement for safety in modern prophylactic vaccines is extremely stringent because the vaccines are administered to healthy individuals.
DE: Die Anforderungen an die Sicherheit moderner prophylaktischer Impfstoffe sind äußerst streng, da die Impfstoffe gesunden Menschen verabreicht werden.
Für diesen Satz hätte man den Nobelpreisträger in Deutschland als Querschwurbler, Impfgegner und Verschwörungstheoretiker in die rechte Schmuddelecke gestellt. Wie kann man nur behaupten, dass bei einer Impfung strengere Regeln gelten müssen, weil GESUNDE Menschen sie bekommen. Niemand ist gesund, man ist nur nicht gründlich genug untersucht.
Und Drew, unser frischgebackener Nobelpreisträger, hat da so ein paar böse Schwurblerbedenken dieser Impfgegner:
EN: Potential safety concerns that are likely to be evaluated in future preclinical and clinical studies include local and systemic inflammation, the biodistribution and persistence of expressed immunogen, stimulation of auto-reactive antibodies and potential toxic effects of any non-native nucleotides and delivery system components. A possible concern could be that some mRNA-based vaccine platforms induce potent type I interferon responses, which have been associated not only with inflammation but also potentially with autoimmunity. […] Another potential safety issue could derive from the presence of extracellular RNA during mRNA vaccination. Extracellular naked RNA has been shown to increase the permeability of tightly packed endothelial cells and may thus contribute to oedema. Another study showed that extracellular RNA promoted blood coagulation and pathological thrombus formation. Safety will therefore need continued evaluation as different mRNA modalities and delivery systems are utilized for the first time in humans and are tested in larger patient populations
DE: Zu den potenziellen Sicherheitsbedenken, die in künftigen präklinischen und klinischen Studien untersucht werden dürften, gehören lokale und systemische Entzündungen, die biologische Verteilung und Persistenz des exprimierten Immunogens, die Stimulierung autoreaktiver Antikörper und potenzielle toxische Wirkungen von nicht nativen Nukleotiden und Komponenten des Trägersystems. Ein mögliches Problem könnte sein, dass einige mRNA-basierte Impfstoffplattformen starke Typ-I-Interferon-Reaktionen auslösen, die nicht nur mit Entzündungen, sondern möglicherweise auch mit Autoimmunität in Verbindung gebracht werden. [...] Ein weiteres potenzielles Sicherheitsproblem könnte sich aus dem Vorhandensein extrazellulärer RNA bei der mRNA-Impfung ergeben. Es hat sich gezeigt, dass extrazelluläre nackte RNA die Permeabilität von dicht gepackten Endothelzellen erhöht und somit zu Ödemen beitragen kann. Eine andere Studie zeigte, dass extrazelluläre RNA die Blutgerinnung und die pathologische Thrombusbildung fördert. Die Sicherheit muss daher weiter bewertet werden, wenn verschiedene mRNA-Modalitäten und -Verabreichungssysteme erstmals beim Menschen eingesetzt und an größeren Patientenpopulationen getestet werden.
Und all das ist dann auch tatsächlich in diversen Formen aufgetreten. ALLES!
OK, es gab klinische Studien mit nicht trivialen (not trivial) Nebenwirkungen, die Drew erwähnt, aber nicht weiter ausführt. Und ja, die Immunreaktionen fielen dann auch irgendwie nicht so gut aus wie gedacht (immunogenicity was more modest in humans than was expected). ABER die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und es hätte ja im großangelegten Menschheitsversuch anders ausgehen können als in ersten, vorsichtigen klinischen Studien.
EN: Further research is needed to determine how different animal species respond to mRNA vaccine components and inflammatory signals and which pathways of immune signalling are most effective in humans.
DE: Weitere Forschungsarbeiten sind erforderlich, um festzustellen, wie verschiedene Tierarten auf mRNA-Impfstoffkomponenten und Entzündungssignale reagieren und welche Wege der Immunsignalisierung beim Menschen am wirksamsten sind.
Die zwei Jahre zwischen dem Erscheinen dieses Reviews und dem Beginn von Projekt Lightpeed bzw. Warp Speed, waren sicherlich mehr als genug weitere Forschungsarbeit.
Zudem haben wir nun ja riesige, weltweite Datensätze, die zeigen, dass die Schlumpfung (nicht) sicher und effektiv war.
Wer hätte das auch nur ahnen können, dass es dafür dann tatsächlich trotzdem einen Nobelpreis gibt.
Ansonsten ist dieses Review eine schöne Sammlung von Formulierungen, wie man auf wissenschaftlich sagt, dass man keine Ahnung hat:
EN: The dynamics of the GC reaction and the differentiation of TFH cells are incompletely understood, and progress in these areas would undoubtedly be fruitful for future vaccine design.
DE: Die Dynamik der GC-Reaktion und die Differenzierung der TFH-Zellen sind noch nicht vollständig geklärt, und Fortschritte in diesen Bereichen wären für die Entwicklung künftiger Impfstoffe zweifellos von großem Nutzen.
Oder
EN: However, recently published results from two clinical trials of mRNA vaccines for infectious diseases were somewhat modest, leading to more cautious expectations about the translation of preclinical success to the clinic.
DE: Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse von zwei klinischen Versuchen mit mRNA-Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten waren jedoch eher bescheiden, was zu vorsichtigeren Erwartungen hinsichtlich der Übertragung präklinischer Erfolge auf die Klinik führt.
[1] Jones JD, Monroe J, Koutmou KS. A molecular-level perspective on the frequency, distribution, and consequences of messenger RNA modifications. Wiley Interdiscip Rev RNA. 2020 Jul;11(4):e1586. doi: 10.1002/wrna.1586. Epub 2020 Jan 21. PMID: 31960607; PMCID: PMC8243748.
[2] S. 190 https://www.judicialwatch.org/documents/jw-v-hhs-biodistribution-prod-4-02418/)
[3] Castruita JAS, Schneider UV, Mollerup S, Leineweber TD, Weis N, Bukh J, Pedersen MS, Westh H. SARS-CoV-2 spike mRNA vaccine sequences circulate in blood up to 28 days after COVID-19 vaccination. APMIS. 2023 Mar;131(3):128-132. doi: 10.1111/apm.13294. Epub 2023 Jan 29. PMID: 36647776; PMCID: PMC10107710.
[4] Krauson AJ, Casimero FVC, Siddiquee Z, Stone JR. Duration of SARS-CoV-2 mRNA vaccine persistence and factors associated with cardiac involvement in recently vaccinated patients. NPJ Vaccines. 2023 Sep 27;8(1):141. doi: 10.1038/s41541-023-00742-7. PMID: 37758751; PMCID: PMC10533894.
[5] Krauson AJ, Casimero FVC, Siddiquee Z, Stone JR. Duration of SARS-CoV-2 mRNA vaccine persistence and factors associated with cardiac involvement in recently vaccinated patients. NPJ Vaccines. 2023 Sep 27;8(1):141. doi: 10.1038/s41541-023-00742-7. PMID: 37758751; PMCID: PMC10533894.
[6] Vitriol DV. Ugurs grenzdebile Schwachsinnsideen im Protein Design. Substack. https://drbine.substack.com/p/ugurs-grenzdebile-schwachsinnsideen-d4a. Published July 19, 2023.
[7] Vitriol DV. Ugurs grenzdebile Schwachsinnsideen im Protein Design. Substack. https://drbine.substack.com/p/ugurs-grenzdebile-schwachsinnsideen-9d9. Published July 18, 2023.
[8] Vitriol DV. Haben wir es teilweise vielleicht mit einer Ribosomopathie zu tun? Substack. https://drbine.substack.com/p/haben-wir-es-teilweise-vielleicht. Published August 4, 2023.
[9] Vitriol DV. Ugurs grenzdebile Schwachsinnsideen im Protein Design. Susbstack. https://drbine.substack.com/p/ugurs-grenzdebile-schwachsinnsideen-56a. Published September 18, 2023.
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[11] Bansal S, Perincheri S, Fleming T, Poulson C, Tiffany B, Bremner RM, Mohanakumar T. Cutting Edge: Circulating Exosomes with COVID Spike Protein Are Induced by BNT162b2 (Pfizer-BioNTech) Vaccination prior to Development of Antibodies: A Novel Mechanism for Immune Activation by mRNA Vaccines. J Immunol. 2021 Nov 15;207(10):2405-2410. doi: 10.4049/jimmunol.2100637. Epub 2021 Oct 15. PMID: 34654691.
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[16] RNA Interferenz • Ablauf, Funktion und Anwendung. Studyflix. https://studyflix.de/biologie/rna-interferenz-2557
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[18] GeoffPainPhD. Pfizer knew how to remove Double Stranded RNA Contaminants in 2011 but didn’t do it for Covid19. Susbtack. https://geoffpain.substack.com/p/pfizer-knew-how-to-remove-double. Published September 21, 2023.
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[21] https://www.tga.gov.au/sites/default/files/foi-2389-06.pdf S. 45
[22] Anthem AM. Kariko and Weissman Study 2015: They discovered LNP/mRNA injection used during the development of the COVID-19 vaccines did not stay in the muscle, describing lipid distribution altered by injection. Substack. https://amothersanthem.substack.com/p/kariko-and-wiseman-study-2015-they. Published October 6, 2023.
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Details of the least deserved Nobel Prize ever.
In diesem Artikel aus 12/2020 wird der BNT162b2-modRNA-Code für Softwerker verständlich erklärt. Dort steht
《The way to see this is that at the beginning of the protein there is a sort of address label - encoded as part of the protein itself. In this specific case, the signal peptide says that this protein should exit the cell via the “endoplasmic reticulum”》
Vielleicht kann ein Fachmann noch genauere Infos bzgl. wo die Spikes hergestellt werden, aus dem modRNA-Code disassemlieren?
https://berthub.eu/articles/posts/reverse-engineering-source-code-of-the-biontech-pfizer-vaccine/