"A House to Let" ist eine (ziemlich lange) Kurzgeschichte, die in Kooperation entstand und gemeinsam von Charles Dickens, Wilkie Collins, Elizabeth Gaskell and Adelaide Anne Procter geschrieben wurde und anschließend 1858 in Dickens „Household Words magazine“ veröffentlicht wurde.
Es ist eine klassische Frame Tale Story, in die mehrere weitere Geschichten eingebettet wurde, was die Kooperation sicherlich deutlich einfacher gestaltet hat. Die Rahmenerzählung wurde dabei von Wilkie Collins und Charles Dickens geschrieben.
Die Geschichte handelt von der alten Jungfer Sophonisba, die für einige Zeit in die Stadt gezogen ist und gegenüber einem Haus wohnt, das keiner mieten will. Dennoch ist sich Sophonisba sicher, dass da drüben jemand wohnt und dieser Gedanke lässt ihr keine Ruhe. Sie setzt ihren Verehrer Jabez Jarber (der ihr in regelmäßigen Abständen Heiratsanträge macht) und ihren Diener Trottle darauf an, herauszufinden, was es mit diesem Haus auf sich hat, das angeblich ihrem Cousin gehören soll (mit dem sie schon lange keinen Kontakt mehr hat).
Die Erkenntnisse der beiden Herren, die natürlich darin wetteifern die besten Geschichten herauszufinden, sind als abgeschlossene Geschichten in diese Rahmenhandlung eingebettet und haben teilweise sehr wenig mit dieser zu tun.
Elizabeth Cleghorn Gaskell - THE MANCHESTER MARRIAGE – Erzählt die Geschichte von Alice Openshaw, die zunächst ihren Cousin, einen Seemann, heiratet, der dann verschollen geht. Nach einigen Jahren heiratet sie einen gutsituierten Handlungsreisenden und beginnt ein neues Leben, als ihr totgeglaubter Ehemann wieder auftaucht.
Charles Dickens - GOING INTO SOCIETY – Erzählt von einem Kleinwüchsigen Zirkusartisten, der in einer Lotterie ein Vermögen gewinnt und Teil der feinen Gesellschaft werden will, nur um in allen seinen Träumen und Erwartungen enttäuscht zu werden.
Adelaide Anne Procter - THREE EVENINGS IN THE HOUSE – ist ein Gedicht, dass die Geschichte einer treuen Schwester erzählt, die ihr eigenes Leben für ihren Bruder aufgibt und von allen für gefühllos gehalten wird und letztendlich mit ansehen muss, wie die Witwe ihres Bruder ihre große Liebe heiratet, die sie für ihren Bruder aufgegeben hat.
Wilkie Collins - TROTTLE’S REPORT – Kommt endlich zur Sache, was im Haus gegenüber vor sich geht.
Diese Kooperation wirkt ein wenig gewollt. Die ersten drei Geschichten wirken wie nutzlose Lückenfüller. Nett, in sich geschlossen aber nicht wirklich notwendig, man hätte sie auch rauslassen können, ohne dass wirklich etwas fehlen würde. Wenn aber die Bestsellerautoren ihrer Zeit gemeinsam etwas schreieben, treibt das wohl die Auflage hoch und dürfte wohl ein Marketinggag gewesen sein.
Unterhaltsam, aber zu Recht nicht sonderlich bekannt.